Johanniter Krankenhaus Rheinhausen „Im Pflegeberuf steckt Vielfältigkeit“

Rheinhausen · Der Mensch ist an sich vielfältig und mit oftmals unentdeckten Talenten und Interessen ausgestattet. Doch äußerliche Einflüsse erschweren oftmals das Greifen nach der eigentlichen Herzensentscheidung. Dazu gehört nicht selten auch die Berufswahl - die große Entscheidung für das Leben.

Ein Pflegeteam im Interview (v.l.): Kim, Yasin, Tanja und Dennis im Einsatz für die Patienten im Johanniter Krankenhaus und Zentrum für Pflege und Wohnen Rheinhausen.

Foto: Johanniter Krankenhaus Rheinhausen/S. Kalkmann

Dennis ist 31 Jahre und blickt auf ein Studium mit anschließender Tätigkeit als Bauleiter in einem Architekturbüro zurück. Zuvor, während seiner Schulzeit, schnupperte er bereits erste Krankenhausluft durch ein Praktikum. „Ich wollte immer in die Pflege, doch der Pflegeberuf wurde im privaten Umfeld schlecht geredet“, berichtet er. Nun, einige Jahre später, trifft er doch seine Herzensentscheidung und begann im letzten April seine Ausbildung zur Pflegefachkraft im Johanniter Krankenhaus Rheinhausen. „Heute komme ich nach Hause und denke: ‚Du hast etwas Sinnvolles gemacht‘. Die Patienten geben einem viel zurück und die Einsätze in den Teams (bisher) in der Onkologie, Kardiologie und Chirurgie sind echt cool“, so Dennis, der sich in seiner Berufswahl nun bestätigt fühlt.

Ähnlich ist es bei Tanja und Yasin. Beide hatten bereits eine Ausbildung begonnen. Nach einem Jahr Dualstudium in einer öffentlichen Behörde merkte die 21-Jährige Tanja, dass die Entscheidung für sie nicht die richtige war. „Auf der Station ist man oft in Bewegung und muss nicht immer nur sitzen. Was ebenso zählt, ist die Vielfältigkeit der Aufgaben“, erzählt sie. So erinnerte sie sich an ihr Schulpraktikum in einem Krankenhaus und an ihr Interesse an dem Pflegeberuf. Auch der 24-jährige Yasin vermisste in seiner technischen Ausbildung die direkte Arbeit mit den Menschen: „Ich möchte den Menschen direkt helfen und brauche mehr Abwechslung bei den Tätigkeiten.“ Die drei Auszubildenden betonen die Wichtigkeit von Praktika und freiwilligen sozialen Jahren (FSJ) während und nach der Schulzeit. Denn so werden ungeahnte Interessen für den Pflegeberuf freigesetzt.

Kim (21 Jahre) ist seit diesem Monat examinierte Pflegefachkraft in der Onkologie. „Der Pflegeberuf war immer mein großer Wunsch. In meiner Ausbildung im Johanniter Krankenhaus hatte ich auch Einsätze in der onkologischen Klinik. Das Team und die Praxisanleiter haben mich ganz toll durch die Ausbildung begleitet und unterstützt. Mit ein Grund, weshalb ich nach der Ausbildung unbedingt im Johanniter bleiben und wieder ins Onko-Team fest einsteigen wollte. Dieser Wunsch konnte glücklicherweise seitens der Pflegedirektion des Krankenhauses erfüllt werden“, erzählt sie begeistert. Die Branche kämpft gegen ein Negativimage, welches größtenteils nicht gerechtfertigt sei. „Die Öffentlichkeit ist sich nicht darüber bewusst, welche Verantwortung Pflegefachkräfte in ihrem Berufsalltag übernehmen“, stellt Kim fest. Die Kollegen ergänzen: „Pflegefachkräfte übernehmen auch medizinische Aufgaben nach entsprechender Anleitung, arbeiten eng mit verschiedenen Berufsgruppen zusammen. Die Aufgaben haben Anspruch und sind sehr vielfältig. Es gibt Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin ins Management. Und der Vorteil in kleineren Krankenhäusern ist der schnelle und unkomplizierte Kontakt zu anderen Stationen und Fachbereichen sowie der Pflegedirektion. Die Wege sind kurz und man ist hier keine ‚Nummer‘. Die Mitarbeiter kennen sich, der Umgang ist eher familiär und die Arbeit im Team macht viel Freude. Das macht auch vieles einfacher.“

Wer Interesse an einem Praktikum, FSJ oder einem Ausbildungsplatz hat, kann sich gerne an das Büro der Pflegedirektion wenden. In den Johanniter-Einrichtungen Rheinhausen gibt es jährlich zwei Ausbildungsstarts zum 1. April und zum 1. Oktober. Kontakt: pflege@johanniter-rheinhausen.de, Tel.: 02065/97-2029.