E-Mobilität Dichtes Ladesäulennetz für Moers

Moers · Die Elektromobilität ist auf der Überholspur. Für die steigende Zahl an Stromern soll sich das Angebot an öffentlichen Ladesäulen im nächsten Jahrzehnt allein in Nordrhein-Westfalen verfünffachen. Die Enni wird Moers mit einem dichten und am Bedarf ausgerichteten Stromladenetz auf die Mobilitätswende vorbereiten.

Das Ausbauprogramm ist diese Woche gestartet (v.l.): Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der für den technischen Ausbau zuständige Enni-Mitarbeiter André Mechmann sowie Enni-Vorstandsvorsitzender Stefan Krämer am Parkplatz Mühlenstraße an einer der neuen Ladesäulen.

Foto: Norbert Prümen

Dazu hat die Stadt ihrem Tochterunternehmen nach einem Ratsbeschluss jetzt über eine Konzession den Auftrag zum Aufbau und Betrieb der Ladeinfrastruktur erteilt. Noch 2023 werden 15 neue, durch den Bund geförderte Ladesäulen entstehen. Bürgermeister Christoph Fleischhauer ist wichtig, dass in der Grafenstadt zukünftig niemand nach einer Stromtankstelle für Elektroautos suchen muss, ohne die die mit der Mobilitätswende verbundenen Klimaziele nicht erreichbar wären. „Ein dichtes Ladenetz stärkt unseren Standort und ist ein Service auch für die Gäste, die Moers als Einkaufsstadt gerade jetzt erst wieder zum Weihnachtsmarkt mit E-Fahrzeugen besuchen.“ So ließ es sich der passionierte Radfahrer nicht nehmen, beim Start des Ausbauprogramms am Parkplatz Mühlenstraße diese Woche dabei zu sein und sich beim Vorstandsvorsitzenden der Enni, Stefan Krämer, über die nächsten Schritte zu informieren. „Noch in diesem Jahr wird sich die Zahl der öffentlichen Stromtankstellen in Moers verdoppeln“, ist die Elektromobilität für Krämer eines der großen Zukunftsfelder. „Das Zeitalter fossiler Antriebe geht zu Ende. Wie bei regenerativen Projekten wollen wir auch bei alternativen Kraftstoffen vorangehen.“

Der Gesetzgeber hat mit dem für 2035 verkündeten Aus für Verbrennungsmotoren bei Neuwagen die Weichen zur Elektromobilität gestellt. Dem bundesweiten Trend folgend zeigte die im Frühjahr für Moers durch das Beratungsunternehmen TankE erstellte Machbarkeitsstudie für E-Fahrzeuge rasant zunehmende Zulassungszahlen und damit einen stark steigenden Bedarf an einer geeigneten Ladeinfrastruktur. Um den zu decken, müssen in der Grafenstadt bis 2035 über 16.000 private, gewerbliche und öffentliche Strom-Tankstellen entstehen. Rund 600 Ladepunkte soll es dann im öffentlichen Raum geben. Um dies umzusetzen, kann Enni jetzt die Infrastruktur schaffen, Fördermittel generieren und nach Bau den zukünftigen Betrieb sicherstellen. Für den größten Bedarf bei privaten sowie gewerblichen Kunden liefert das Unternehmen individuelle Ladeinfrastruktur, wovon in der Stadt bereits hunderte Kunden Gebrauch machen. Die 15 neuen öffentlichen Ladestationen werden pro Ladepunkt 22 Kilowatt leisten, an denen reiner Ökostrom fließen wird. „Dies war Auflage, um über den Bund rund ein Drittel der Investitionskosten aus dem Förderprogramm Progress.NRW bezuschusst zu bekommen.“ In den kommenden Jahren wird die Stadt Moers die in der Studie identifizierten idealen Standorte nun sukzessive für Enni bereitstellen. Allein in 2024 sollen im Stadtgebiet verteilt weitere 25 öffentliche Ladesäulen entstehen. Bis 2025 hat sich Enni verpflichtet, entsprechend des prognostizierten Bedarfs 129 Ladesäulen zu errichten, bis 2030 werden es dann 375 öffentliche Ladepunkte sein. Auch die sollen möglichst über Förderprogramme bezuschusst sein. Die Konzession gibt Enni die Möglichkeit, an den mit der Stadtverwaltung abgestimmten Standorten das Netz aufzubauen und es zu betreiben. E-Autofahrer können hier mit den üblichen Zahlsystemen tanken.

Im zweiten Teil unserer dreiteiligen Serie erfahren Sie in der kommenden Ausgabe, was Privatkunden zum Thema E-Mobilität wissen müssen.