DFB-Pokal: Der MSV verliert nach starken 120 Minuten gegen glückliche Berliner Ist das bitter

Duisburg · Ganz bitter: Der MSV Duisburg ist nach einer ganz starken Leistung gegen die klassenhöheren "Eisernen" von Union Berlin unglücklich mit 1:2 aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden. Die Entscheidung fiel nach einem kuriosen Eigentor in der Nachspielzeit.

Zebras nach 120 Minuten raus
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Bitteres Aus der Zebras

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Es war alles angerichtet für einen großen Pokalnachmittag. Die Nordkurve sorgte mit einer überdimensionale "MSV Duisburg - die Liebe unseres Lebens"-Choreographie schon vor dem Anpfiff für ordentlich Gänsehaut. Die Zebras taten im Anschluss alles, die Liebenden nicht zu enttäuschen und starteten furios. Bereits nach zwei Zeigerumdrehungen hatte der Duisburger Anhang den Torschrei auf den Lippen. Aber der gute Union-Keeper Jakob Busk kratzte einen Onuegbu-Kopfball nach feiner Freistoß-Variante noch von der Linie. Acht Minuten später legte der emsige und laufstarke Niko Klotz den Ball von rechts mustergültig in die Mitte - aber der "King" und der für Janjic in der Startelf stehende Stanislav Iljutcenko verpassten beide knapp. Die Berliner zeigten sich beeindruckt vom kampf- und laufstarken Auftritt der Gastgeber und wirkten verunsichert. Kurz vor der Pause hatte Thomas Bröker noch zwei gute Chancen, beide Male war Busk aber auf dem Posten. Die einzige Berliner Chance in Halbzeit eins war dann auch gleich die größte. Eine verunglückte Flanke von Christopher Trimmel lenkte der bärenstarke Mark Flekken, der zurecht zum "Man of the Match" gewählt wurde, gerade eben noch an die Latte.

Die zweite Hälfte begann wie die erste. Umso überraschender dann die Führung für die Gäste aus der Hauptstadt. Bei einer langen Flanke von Trimmel von rechts zeigte sich die ansonsten sattelfeste und souveräne MSV-Abwehr um Dustin Bomheuer und Enis Hajri ein Mal unsortiert. Damir Kreilach entwischte im Rücken von Bomheuer, legte per Kopf überlegt auf Collin Quaner, der keine Mühe hatte, den Ball aus kürzester Distanz zur Führung unterzubringen. Doch die Antwort der Hausherren kam prompt. Nach feinem Zuspiel von Andy Wiegel blieb Stanislav Iljutcenko abgeklärt, ließ Roberto Puncec ins Leere grätschen und traf zum umjubelten Ausgleich. Am Ende der regulären Spielzeit hielt Mark Flekken seine Mannschaft per Glanztat gegen Sören Brandy im Spiel.

In der Verlängerung wurde es dann kurios. Beide Teams schienen auf dem Zahnfleisch zu gehen. Spielerisch ging auf beiden Seiten nahezu gar nichts mehr. Dann die aus MSV-Sicht bittere Entscheidung in Minute 95. Nach einem Durcheinander im Duisburger Strafraum machte MSV-Regisseur Fabian Schnellhardt eigentlich das einzig richtige, in dem er das Leder kompromisslos aus dem Strafraum schlagen wollte. Aber irgendwie bekam Steven Skrzybski seinen Fuß noch so dazwischen, dass der Ball als 12 Meter-Geschoss unhaltbar unten links in Flekkens Kasten einschlug. "Schnelli" war fassungslos, seine Teamkameraden und der MSV-Anhang auch. Der Treffer brach den ausgepowerten Hausherren das Genick. Die hatten nicht mehr viel entgegen zu setzen. Trotzdem hatte der eingewechselte Simon Brandstetter eine Minute vor Abpfiff noch die Riesenchance zum Ausgleich. Aber sein Kopfball aus kurzer Distanz strich am Union-Kasten vorbei. Das war's.

Nach dem Spiel gab's ein großes Kompliment von Union-Coach Jens Keller. "Man hat keinen Klassenunterschied feststellen können. Der MSV hat eine klasse Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen wird." Ilia Gruev befand: "Heute war mehr für uns drin. Wir sind bitter enttäuscht. Heute hat es bei uns wieder an der Chancenverwertung gehapert. Im Endeffekt waren wir einfach nicht konsequent genug."