Rundgänge Dreimal Moerser Geschichte

Moers · Am Freitag, 28. Juni, gibt es ab 19 Uhr zum sechsten Mal eine „Nacht der Geschichte“ in Moers. da heißt es zügig zugreifen, denn erfahrungsgemäß sind die drei Rundgänge schnell ausverkauft.

Organisatoren und Mitspieler vorm Schloss

Organisatoren und Mitspieler vorm Schloss

Foto: tw

„Von Jahr zu Jahr wird die Veranstaltung beliebter“, sagt Peter Boschheidgen vom Grafschafter Museums- und Geschichtsverein (GMGV), der die „Nacht der Geschichte“ zusammen mit dem Grafschafter Museen, den Moerser Stadtführern und der Wirtschaftsförderung der Stadt Moers anbietet. Bei dem Erfolg müssten Entscheidungen getroffen werden, so Boschheidgen: Größer werden, mehr Touren anbieten? Aber dann geht möglicherweise das Kleine, Feine, Familiäre und Charmante verloren ...

Angefangen hat’s mit zwei Rundgängen, erinnert sich Frank Heinrich, Schatzmeister des GMGV und Erfinder der Nacht der Geschichte. Jetzt gibt es drei Rundgänge, und die können jeweils fünf Gruppen à 20 bzw. 25 Leuten mitmachen, macht in Summe 325 Teilnehmer. Der Vorverkauf läuft ...

Fünf Stationen hat jeder Rundgang (damit sich die fünf Gruppen nicht ins Gehege kommen). Bei Rundgang eins liegen die alle rund ums Schloss: Kurfürstin Luise Henriette begegnen die Teilnehmer an ihrem Denkmal, im Alten Landratsamt übernimmt Museumsleiterin Diana Finkele die Rolle von Minchen Runge, im Schloss geht Patrick Dollas als Philipp von Horn der Frage nach, warum Goethe sich für sein Geschichtsdrama Egmont ausgesucht hat und nicht ihn, im Rosarium stellt Alexander Pasch den bedeutendsten Moerser Unternehmer Friedrich Wintgens vor und im Park ist Patrick Bohndörfer als Moritz von Oranien die letzte Hoffnung der Gräfin Walburga ... Weil zwischendurch Treppen gestiegen werden müssen, ist dieser Rundgang als einziger nicht barrierefrei.

Rundgang zwei führt zum Pumpeneck und mit Erika Ollefs als Nachtwächter Franz Stöber tief in die Geheimnisse des alten Moers, mit dem Peschkenhaus zum ältesten erhaltenen Bürgerhaus, wo Ulrich Kemper als spontaner Einspringer stolz darauf ist, dabei sein zu können, und ausgerechnet in der Stadtkirche kann André Thissen vom segensreichen Wirken des Bergbaus berichten. Die Oranischen Häuser und die Geschichtsstation „Juden in Moers II“ komplettieren diesen Rundgang.

Zu Rundgang drei geht’s am Gänsebrunnen mit Anne-Rose Fusenig hinaus aus dem alten Moers bzw. hinein ins alte Nachtleben der Kuckucksbar. Auf dem Neumarkt erinnert Eva-Maria Eifert ans „Mattorn“, das Meertor. Am Mahnmal für die Opfer der Shoah erinnert Heidi Nüchter-Blömeke an die jüdische Volksschule in Moers, am Königlichen Hof wird Wilfried Scholten eine turbulente Ratssitzung von 1923 nachzeichnen. In der Steinstraße geht es mit Werner Gröll noch einmal um Bergbau und die Kohlenzüge.

Für alle, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, gibt es zu den Rundgängen zwei und drei einen Rikscha-Service - hier sind die Plätze freilich noch begrenzter.

Karten gibt es im Grafschafter Museum des Moerser Schlosses für 15 Euro, darin inbegriffen ist der kulinarische Abschluss für alle Gruppen im Musenhof.

Kontakt Museum: 02841 20168200