„Ein Tierheimalltag bringt viele Geschichten mit, die zu Herzen gehen. Häufig sind es leider traurige Geschichten - bei denen Tiere schwer krank sind oder vielleicht trotz allen Einsatzes doch erlöst werden müssen. Umso schöner, dass das Moerser Tierheim dieses Jahr eine Geschichte erzählen kann, die zu Herzen geht, weil sie so schön ist.
Vor 2,5 Jahren fand Struppi nach einem nächtlichen Einsatz des kommunalen Ordnungsdienstes den Weg ins Tierheim. Mehrfach hatte der damals 3,5jährige Schnauzer-Mix schon über Kleinanzeigenportale den Besitzer gewechselt ... zuletzt wurde er für einen Euro verscherbelt... bloß weg mit dem Hund, dessen Loyalität es nicht geschenkt gab und der seiner Meinung mit 42 Argumenten Ausdruck verleihen konnte. Im Tierheim musste und durfte Struppi ankommen ... besser noch: mit einem Blick eroberte er das Herz einer Mitarbeiterin des Tierheims. Das Happy End, das man an dieser Stelle vermuten könnte, ließ jedoch noch 2,5 lange Jahre auf sich warten.
Zwei Jobs und private Verpflichtungen ließen den Wunsch, Struppi ein Zuhause zu geben, hinter der Verantwortung, das dieses Zuhause ihm auch gerecht werden muss, zurücktreten. 2,5 lange Jahre, in denen sie immer für Struppi da war, aber nie seinem Glück, ein anderes Zuhause zu finden, im Weg stand. Aber dieses Zuhause fand sich nicht. Struppi erhielt nahezu keine Anfragen. Bei einem einzigen Kennenlernen in der langen Zeit, hatte Struppi eine Interessentin durch konsequentes Ignorieren schnell verschreckt. Endlich - nach vielen behördlichen Irrwegen und Stolpersteinen - konnte zusammenkommen, was zusammengehört. Ein Wort machte es möglich, dass Struppi Weihnachten und sein weiteres Leben nun mit seinem Wahlmenschen verbringen darf: Rentenbescheid.
So viel Zeit war vergangen, so viele Dinge waren passiert, so viele andere Szenarien wären möglich gewesen, aber das Schicksal hat sich für das genau richtige Ende in dieser Geschichte entschieden ... und das ist ein echtes Weihnachtswunder, das viele Herzen berührt.“