"Habe meine Lektion gelernt" Aktentasche für 532 Euro: Kerstin Radomski entschuldigt sich

Moers / NV / Krefeld / Berlin · Kerstin Radomski (CDU), Bundestagsabgeordnete für die Städte Krefeld, Moers und Neukirchen-Vluyn, hat sich für den Kauf einer 532 Euro teuren Aktentasche aus Steuermitteln entschuldigt. Sie habe "kein Fingerspitzengefühl" bewiesen, gestand Radomski zu.

Als Parlamentarier steht Kerstin Radomski ein Sachleistungskonto zu. Über dieses hatte sie den Kauf der für ihre Arbeit nötigen Aktentasche abgerechnet. Rechtlich war das in Ordnung, denn für den Preis von Taschen gibt es keine Begrenzung nach oben, so lange der individuelle Etat nicht gesprengt wird.

Radomski: "Die rechtliche Seite ist jedoch bei jeder Entscheidung nur eine von mehreren Perspektiven. Eine andere, nicht-rechtliche Perspektive ist ebenso bedeutend - die Frage der Gewichtung und der Angemessenheit."

Sie fährt fort: "Auch wenn ich rechtlich nichts falsch gemacht habe, so habe ich kein Fingerspitzengefühl bewiesen, auf das ich mich in meinem Leben sonst immer verlassen kann, das tut mir leid und dafür möchte ich mich entschuldigen."

Die Hülserin vermutet, dass "die politische Betriebsamkeit in der Hauptstadt dazu geführt hat, dass ich mich als Abgeordnete mit Blick auf mein Sachleistungskonto auf die rechtliche Perspektive verlassen habe."

Die massive Medienkritik habe sie "durchgerüttelt" und zum Nachdenken gebracht.

Radomski: "Da ich mich seit zweieinhalb Jahren im Deutschen Bundestag mit aller Kraft für den Wahlkreis und seine Menschen einsetze, ist es mir wichtig, Ihnen zu vermitteln, dass ich meine Lektion gelernt habe. Umso mehr werde ich mich mit vollem Einsatz und Herzblut für Sie und unsere Heimat stark machen."