Wie die Bebauungslücke im Innenhafen geschlossen werden soll Aus Eurogate wird „The Curve“

Duisburg · Zwei Bürogebäude, ein Hotel, ein Haus mit Wohnungen und in den jeweiligen Sockelgeschossen Gastronomie — so sieht die Idee der Düsseldorfer Projektentwickler "die developer" für "The Curve" aus. Die Pläne wurden heute der Presse vorgestellt.

Duisburg auf dem Weg in die vierte Dimension — Stefan H. Mühling präsentiert das mehrteilige Konzept von „The Curve“.

Foto: Thomas Warnecke

Die lange Geschichte erfolgloser Ausschreibungen für das Eurogate-Gelände hat ein Ende. Das jedenfalls versuchten Oberbürgermeister Sören Link, Stadtentwicklungsdezernent Carsten Tum und Stefan H. Mühling, Geschäftsführer der Projektgesellschaft "die developer", glaubhaft zu vermitteln. Entscheidend seien Nachbesserungen bei den Förderrichtlinien gewesen, wie Carsten Tum erklärte. So ist die Eurogate-Treppe ein Förderprojekt des Wirtschaftsministeriums. Und in Gesprächen mit diesem und dem Städtebauministerium wurde erreicht, dass jetzt eine Bebauung in einzelnen Teilen und mit differenzierter Nutzung möglich ist. "Wohnen zum Beispiel war bisher kein Thema", so Tum.

The Curve als Modell.

Foto: Thomas Warnecke

Ist es aber jetzt. Sitzt man im Bötchen im Innenhafen, dann soll man Ende 2019 von links nach rechts auf zwei Bürogebäude, ein Hotel als "Kopf" und ein Wohngebäude blicken. Der Entwurf des Architekturbüros Structurelab sieht dabei ein Gesamtbild in Form einer Welle vor, mit erst sieben, dann sechs Geschossen der Büros, dem fünfgeschossigen Hotel als Tiefpunkt in der Achse der Ellipse und dem dann auf acht Geschosse ansteigenden Wohngebäude. Die Rückseite zur nahen A40 soll vergleichsweise geschlossen, die zum Wasser mit viel Glas entsprechend transparent gestaltet werden. Die Gastronomie in den Sockelgeschossen und die öffentlich zugängliche Treppe sollen sich gegenseitig beleben, möglichst viel Grün das Übrige beitragen.

Noch liegt die Treppe ungenutzt, trist und teuer instandgehalten da.

Foto: Thomas Warnecke

"Ich kann sicher sagen, dass die Finanzierung bei unseren Projekten nie ein Problem gewesen ist und auch bei 'The Curve' nicht sein wird", so Stefan H. Mühling. Sein Unternehmen "die developer" hat mitten in der Finanzkrise — "'Schnapsidee', haben damals viele gesagt" (Mühling) — den Kö-Bogen in Düsseldorf in Angriff genommen und realisiert, weitere Referenzen des bald achtjährigen Unternehmens sind der Düsseldorfer Vodafone Campus und das Forum Krefeld. Lokaler Bezug und hoher Anspruch an die architektonische Qualität kennzeichneten die Arbeit von "die developer", so Mühling. Schon 2008 hat das Büro, mit einem anderen Entwurf, seinen Hut fürs Eurogate in den Ring geworfen, allerdings erfolglos. "Das ist für uns Geschichte", so Mühling. Jetzt "geben wir das Versprechen ab, dass wir hier erfolgreich sein werden." Hilfreich sei die Möglichkeit, einzelne Baukörper je nach Nutzung zu realisieren und dann vergleichsweise kleinteilig veräußern zu können. Gleichzeitig bleibe im Entwurf die städtebauliche Großform gewahrt. Und: "Wir sind bis zum Tag der Fertigstellung, mindestens, in der Eigentümerposition. Die Verantwortung für den Planungs- und Bauprozess wollen und werden wir nicht abgeben."

So soll The Curve nach dem Willen der Entwickler schon bald aussehen.

Foto: die developer - STRUCTURELAB

Noch sind "die developer" ein sogenannter Preferred Bidder, also bevorzugter Bieter, weitergehende Verträge werden jetzt konkretisiert, so Carsten Tum. Stefan H. Mühling ist sich sicher, die vorbereitende Planung bis zum ersten Quartal 2018 abgeschlossen zu haben und dann mit dem Bau beginnen zu können. In weniger als zwei Jahren soll The Curve dann stehen. Mit Nachhaltigkeitszertifizierung, ausreichend Parkplätzen auch für die Öffentlichkeit und einer kleinen Bühneninsel, die den Arenaeffekt der Treppe noch steigern soll.

(Niederrhein Verlag GmbH)