Schauspielchef Michael Steindl hat wieder ein gutes Händchen bewiesen. Viele Aufführungen des Akzente-Theatertreffens waren ausverkauft, vor allem aber hinterließen sie einen starken Eindruck beim Publikum.
18.500 Besucher allein in geschlossenen Räumen, so Kulturdezernent Thomas Krützberg — noch einmal über 1.000 mehr als im vergangenen Jahr.
Auch im Hafenstadtteil Ruhrort: Herausragende Veranstaltungen, häufig ausverkauft, "Herr Paul" gleich viermal (weshalb es Olaf Reifegerstes Inszenierung jetzt auf DVD gibt). Der Kneipen-Vortrag wurde wegen des großen Andrangs wiederholt. "Es war ein großartiges Wiedersehen nach 2010", so Jebavy, der sich auch zukünftige Festivals mit Ruhrort-Schwerpunkt vorstellen kann: "Auf jeden Fall. Dort ist mit dem Kreativquartier viel Vorarbeit geleistet worden. Die schauen sich das krudeste Zeug an ..."
50.000 Besucher, "konservativ geschätzt", hätten am Halbzeit-Wochenende die Pottwal-Attrappe auf der Mühlenweide sehen wollen. Mit Rufus Becks und Tom Liwas Lesung und Jörg Mazurs Installation machte das fast den Eindruck, 50 Jahre Wal im Rhein sind ein ebenso guter Grund zum Feiern wie 300 Jahre Hafen ...
Produktionsräume und Spielstätten seien in Ruhrort ungleich einfacher zu bekommen gewesen als im Vorjahr in der Duisburger Altstadt, erklärt Jebavy. Der "Clou" war die Wiederherstellung der ehemaligen Bürgerschänke, der jetzigen Christengemeinde, als Hafenkneipe, fand Thomas Krützberg. Dass sie als Festivalzentrum immer erst eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn dort und damit meist erst abends geöffnet war, habe an den begrenzten personellen beziehungsweise finanziellen Mitteln gelegen, so Frank Jebavy. "Der Ort hat funktioniert."
Rund 600.000 Euro standen alles in allem für die 37. Akzente zur Verfügung, wozu Sponsoren wie Duisport und Haniel nicht unerheblich beigetragen hätten.
"Ein großer Wunsch" sei es, so Jebavy, das Theatertreffen und die Akzente zu entkoppeln, das Theatertreffen im Februar oder März zu belassen und die Akzente in den Mai oder Juni zu verschieben. Im nächsten Jahr werden die Akzente auf jeden Fall noch einmal im März stattfinden. Aber: "2017 wird die Festivallandschaft neu sortiert", kündigte Krützberg an; dazu gebe es einen Auftrag der Stadtverwaltung. Und: Während die Akzente 2017 sicher stattfinden, scheint die Zukunft des Traumzeit-Festivals offen. Thomas Krützberg: "Schauen wir mal."