Oberbürgermeister Sören Link, Planungsdezernent Carsten Tum und Investor Jörg R. Lemberg von der IPG aus Berlin stellten die zukunftsweisenden Planungen jetzt vor, die einerseits städtebauliche Akzente setzt und zum anderen das Ideal "Wohlfühl-Wohnen" zum Ziel hat, das sich zudem in die gewachsene Umgebung und Struktur des ehemaligen Bergarbeiter-Stadtteils nahtlos einfügt.
Den Zuschlag nach einem eindrucksvollen Architektenwettbewerb erhielt der gemeinsame Entwurf der renommierten Düssseldorfer Städtebauer und Architekt von hector 3 um Markus Schneider und der Landschaftsarchitekten von GTL um Markus Gnüchtel. Sie überzeugten mit einem Vorschlag, in dem große Teile des St. Barbara-Hospitals erhalten bleiben und durch Anbauten ergänzt werden. Damit wird der Gebäudebestand mit seinen Potentialen und einem neuen großen Park genutzt und als Alleinstellungsmerkmal für das neue Quartier erhalten. Der alte Baumbestand wird integriert. Die vorgeschlagenen Nutzungen im alten Gebäude (Wohnen, Gesundheit, Ausstellung, Ateliers, Cafe) lassen eine neue Mitte für das Quartier entstehen, so die Empfehlungskommission um Jörg Faltin in Ihrer Begründung.
Das östliche und südliche Plangebiet zeichnen sich durch eine Mischung von Mehrfamilienhäusern und Stadthäusern mit Übergängen zur Nachbarschaft aus. Die vielfältigen Wohnungstypen für unterschiedliche Lebens- und Wohnmodelle ermöglichen eine große Flexibilität des städtebaulichen Konzeptes insgesamt. Die Integration der ehemaligen Adolph-Kolping-Schule ist eine weitere Option. Insgesamt sollen in dem neuen Vorzeigeviertel Neumühls, das Gedanken an das Nikolai-Viertel und die Hackeschen Höfe in Berlin aufkommen lässt, knapp 350 Wohneinheiten entstehen. Eine ausgewogene Mischung aus Einfamilienhäusern, Eigentumswohnungen, Mehrgenerationenwohnen sowie sowohl freifinanzierten als auch geförderten Mietwohnungen soll einen lebendigen "Wohnmix" entstehen lassen.
Quartiersmitte wird das Kerngebäude des ehemaligen Krankenhauses sein. Hier sind eine wohnungsnahe Gesundheitsversorgung, Veranstaltungs- und Ausstellungsbereiche in der ehemaligen Kapelle mit Angeboten für Kinder, Jugend und Vereine im Gespräch. Ein Café und weitere gastronomische Angebote, Probenräume und Ateliers sorgen für zusätzliches Flair. Zudem hat man das ehrgeizige Ziel, die ehemalige Adolph-Kolping-Schule im Bestand zu erhalten und sinnvoll zu nutzen. Insgesamt rechnen die Verantwortlichen mit Investitionen von gut 100 Millionen Euro in Neumühl und für Neumühl.
Die Gebäude des St. Barbara-Hospitals werden zurzeit als Landesasyl genutzt. An der Absicht, diese Nutzung 2018/2019 zu beenden, wird weiterhin festgehalten. Aufgrund der momentanen Situation ist dieser Zeitrahmen halt lediglich eine Absicht. Deshalb ist das Areal in vier Bauabschnitte eingeteilt, die von der Obermarxloher Straße zum derzeitigen Landesasyl schrittweise aufbereitet und bebaut werden. Fakt ist, das das Landesasyl keine Dauereinrichtung sein wird.
An der Obermarxloher Straße wird zunächst das neue Altenheim entstehen, dessen Bau noch in diesem Jahr starten soll. Nach dessen Bezug wird das bestehende Altenheim an der Dörnbergstraße abgerissen. Diese Fläche wird dann in die künftige Wohnbebauung einbezogen. Investor Jörg R. Lemberg und Jörg Faltin vom Proojektmanagement Faltin und Sattler aus Düsseldorf, sind überzeugt, dass das "neue Neumühl-Quartier" Vorzeigecharakter für die Gesamtstadt hat. OB Sören Link: "Es ist hier sehr gut gelungen, Wohnraum in verschiedenen Formen zu schaffen und die Geschichte der Fläche durch den Erhalt der vorhandenen Bausubstanz erlebbar zu machen."
Diesem Erlebbar-Machen tragen Lemberg und sein Team ebenfalls Rechnung. Es wird in absehbarer Zeit ein Vor-Ort-Büro geben, in dem Pläne und Modelle zu besichtigen sind und das als Anlaufstelle für Miet- und Kaufinteressenten dient. Lemberg: "Wir nehmen die Neumühler offen und informativ mit." Dazu zählen auch künftige Ingormationsveranstaltungen.