Duisburg will Marke werden

Am Sonntag ging die Internationale Tourismusbörse Berlin (ITB) zu Ende, die weltweit wichtigste Tourismusmesse. Duisburg war am Messestand von Ruhr Tourismus mit den Nachbarstädten vertreten. Die Stadt will verstärkt an ihrem Image arbeiten.

Rhein, Ruhr und die Hafenkanäle um Ruhrort: Der Hafen ist das Pfund, mit dem Duisburg wuchern kann.

Foto: Hans Blossey

"Unsere Industriekultur-Highlights wie der Landschaftspark Duisburg-Nord, der Innenhafen oder Tiger & Turtle haben längst bei Besuchern aus der ganzen Welt Beachtung gefunden", sagt Peter Joppa, Geschäftsführer des neuen Stadtvermarkters Duisburg Kontor. "Deshalb ist es uns wichtig, dieses Potenzial auszubauen und auch auf dem Messesektor weltweite Präsenz zu zeigen." Oberbürgermeister Sören Link und NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin unterstrichen diesen Anspruch mit einem Besuch des Messestandes.

Dass Duisburg besser ist als sein Ruf, findet auf jeden Fall die Stadtspitze — und hat deshalb einen "Leitbildprozess" gestartet und eine "Stabsstelle Strategisches Marketing" eingerichtet. "Unser Ziel ist es, Duisburg in den kommenden Jahren zu einer positiv aufgeladenen Marke zu machen", erklärt OB Sören Link. Bei der "Markenfindung" sollen neben Vertretern aus Politik und Wirtschaft auch alle Bürger mitwirken; ab April wird es über mehrere Monate hinweg themenbezogene Workshops geben. Initiiert und begleitet wird dieser Prozess von der Stabsstelle Strategisches Marketing, die am 1. Februar im Stadtentwicklungsdezernat eingerichtet wurde. Die Leitung liegt bei Birgit Nellen.

Ein positives Image könnte den Tourismus auch für Duisburg ankurbeln. Während Nordrhein-Westfalen 2015 erneut Rekordzahlen bei den Übernachtungen verbuchen konnte und auch das Ruhrgebiet und der Niederrhein gestiegene Gäste- und Übernachtungszahlen meldeten, gingen in Duisburg die Gästeankünfte 2015 um 0,4 Prozent, die Übernachtungen um 0,3 Prozent zurück, bei den ausländischen Gästen lag der Rückgang der Ankünfte sogar bei 3,9 Prozent und der Rückgang der Übernachtungen bei 7,7 Prozent.

Nach einer Unternehmerbefragung der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer liegt Duisburgs touristisches Potenzial im Geschäfts-, Kultur- und Tagungstourismus. Bei Geschäftsreisen profitiert Duisburg von der Nähe zum Messestandort Düsseldorf, weshalb Stadt und Duisburg Kontor sehr erfreut sind über die Hotelneubauten um den Hauptbahnhof herum. Beim Tagungstourismus dürfte die Wiedereröffnung der Mercatorhalle im September Auftrieb geben. Und die Kultur? Da hilft, wie die Akzente bewiesen haben, schon ein Wal am Rhein ... und mit den Kunstmuseen und dem Binnenschifffahrtsmuseum, mit Philharmonikern, Rheinoper und Ballett, mit Hafen und Kreativquartier Ruhrort stehen weitere zugkräftige Tiere bereit!

(Niederrhein Verlag GmbH)