Tatsächlich, so die Fuglärmgegner, sprächen die Fakten eine ganz andere Sprache. Diese besagten Folgendes:
1.) Trotz höherer Preise boomt der Tourismus, auch und gerade zu klassischen „Warmwasserzielen“, also mit Fluganreise. Zurück gegangen sind Geschäftsreisen, aber nicht aufgrund gestiegener Kosten, sondern durch verändertes Reiseverhalten. Viele Firmen haben die Vorteile von Videokonferenzen entdeckt. Dadurch wird der innerdeutsche Luftverkehr sehr unattraktiv (außer Zubringer zu den Hubs in Frankfurt und München).
2.) Nach wie vor wird der Luftverkehr gegenüber anderen Verkehrsträgern bevorzugt. Die Einnahmen von rund 2 Milliarden Euro aus der Luftverkehrssteuer gleichen nur einen Teil des Einnahme-Verzichtes des Staates durch eine nicht erhobene Kerosinsteuer und durch eine Befreiung internationaler Flüge von der Umsatzsteuer aus. Müssten die Airlines analog zur Mineralöl- und der Strom-Steuer ihren extrem klimafeindlichen Treibstoff Kerosin besteuern, wären weit höhere Beträge fällig.
3.) Eine Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) stellt klar, dass die höheren Kosten in Deutschland nur einer von vielen Faktoren für die geringe Entwicklung der Luftfahrt ist. Vielmehr sind die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, das veränderte Reiseverhalten, die Konkurrenzsituation der Fluggesellschaften in Deutschland sowie die geopolitische Situation (Russland/Ukraine) von erheblicher Bedeutung. Details zur Studie unter https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2025/dlr-erstellt-studie-zu-standortkosten-im-luftverkehr
4.) Der Luftverkehr ist Folge von Wirtschaftswachstum und Tourismusboom, nicht umgekehrt. Die Vorstellung, dass durch mehr Luftverkehr das Wirtschaftswachstum angekurbelt werden kann, ist irreführend. Im Gegenteil: Luftverkehr bringt Kaufkraft ins Ausland, die in Deutschland verloren geht. Die wenigen – zudem oft schlecht bezahlten – Arbeitsplätze, die durch den Luftverkehr in Deutschland entstehen, spielen nur eine geringe Rolle in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Christoph Lange, 1. Vorsitzender der Bürger gegen Fluglärm: „Das ganze Gejammere kann also schnell entlarvt werden. Es geht offensichtlich nur darum, die Tickets möglichst günstig anbieten zu können, um die Maschinen voll zu kriegen. Nun sagen einige, dass günstige Flugpreise ja denjenigen helfen würden, die sich sonst Flugreisen nicht leisten könnten. Wie verträgt sich das mit dem Abkassieren in den Schulferien, wo zum Teil dreifache Preise von den Familien mit schulpflichtigen Kindern verlangt werden?“ Aktuell lehne die Bundesregierung die Reduzierung der Luftverkehrsabgabe ab, allerdings nicht aus Klimaschutzgründen, wie die Fluglärmgegner betonen, sondern weil sonst noch mehr Geld im Bundeshaushalt fehlen würde. Damit die Bundesregierung „nicht doch noch auf die Idee kommt, dem Lobbydruck nachzugeben“, wurde jetzt eine Petition gestartet, zu finden unter https://bgf-ev.de/2025/07/28/petition-auf-change-org-fuer-den-erhalt-der-luftverkehrssteuer/