Rettungsszenarien trainiert Gut vorbereitet im Ernstfall

Meerbusch/Düsseldorf · Starke Partner, ein gemeinsames Ziel: Die Feuerwehr Meerbusch, die Johanniter und die Rheinbahn übten jetzt auf dem Betriebshof Heerdt gemeinsam den Ernstfall.

Eingeklemmte Personen aus einem Auto zu befreien, war ein Teil der gemeinsamen Übung von Feuerwehr Meerbusch, Johannitern und Rheinbahn in Heerdt.

Foto: Rheinbahn

Zwei Szenarien standen im Fokus: Eine Stadtbahn ist an einem Bahnübergang mit einem Lkw zusammengestoßen – im Wagen sitzen verletzte und eingeklemmte Personen. Im zweiten Szenario dagegen liegt eine Person unter der Bahn.

Die Einsatzkräfte griffen ein, übernahmen Rettung und Versorgung – in sicherer Umgebung, aber unter realistischen Bedingungen. Denn die Übungssituation war zwar fiktiv, die Abläufe dahinter aber real. Die über 70 Beteiligten trainierten das, was im echten Einsatz Leben retten kann.

Unfälle mit Bahnen sind selten. Umso wichtiger ist es, vorbereitet zu sein, wenn sie doch passieren. Genau deshalb braucht es regelmäßige Übungen. Das Training auf dem Betriebshof in Heerdt sorgt dafür, dass im Ernstfall jeder Handgriff sitzt – ob beim Anheben einer Bahn, bei der Rettung aus einem deformierten Auto oder bei der Versorgung mehrerer Verletzter gleichzeitig.

Die Rheinbahn stellte nicht nur das Gelände für die Übung, sondern versteht sich als aktiver Teil des Katastrophenschutzes in der Region. Der Austausch mit Feuerwehr und Rettungsdiensten wird bewusst gesucht und regelmäßig gepflegt – mit einem Ziel: im Notfall zuverlässig helfen zu können. Das betont Annette Grabbe, Vorständin der Rheinbahn: „Als Rheinbahn tragen wir Verantwortung – für unsere Fahrgäste und für unsere Kolleginnen und Kollegen. Sicherheit hat dabei oberste Priorität. Damit wir im Ernstfall schnell und entschlossen handeln können, muss jeder Handgriff sitzen. Genau deshalb sind diese Übungen mit unseren Partnern so wertvoll.“

Die Feuerwehr aus Meerbusch beteiligte sich mit modern ausgerüsteten Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugen an der Übung. Ausgestattet mit speziellen Geräten für Stadtbahnunfälle ermöglichten sie eine besonders realitätsnahe und zugleich sichere Übung. Die Feuerwehrleute befreiten zusammen mit dem Unfallhilfsdienst der Rheinbahn die „eingeklemmten“ Personen, sicherten die Fahrzeuge und die Unfallstelle. Außerdem unterstützten sie den Rettungsdienst bei der Versorgung der Verletzten.

Die eingesetzten Rettungsgeräte stammen von der Rheinbahn und sind exakt auf deren Schienenfahrzeuge abgestimmt. So lässt sich im Einsatzfall wertvolle Zeit sparen, weil Gerät und Personal perfekt zusammenspielen. „Stadtbahnunfälle stellen besondere Herausforderungen an Technik und Taktik. Diese Übung gibt uns nicht nur die Gelegenheit, Abläufe zu trainieren, die wir im Ernstfall sofort abrufen müssen, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Rheinbahn und den Johannitern zu optimieren“, erklärt Tim Söhnchen, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Meerbusch.

Auch die Johanniter waren mit dabei – mit Auszubildenden aus ihren Lehrrettungswachen in Neuss und Meerbusch. Die Rettungswagen und weiteren Einsatzfahrzeuge waren bei dieser Übung mit zukünftigen Notfallsanitäterinnen und -sanitätern aller Jahrgangsstufen sowie den zugehörigen Praxisanleitenden besetzt. Sie versorgten Verletzte, halfen bei der Organisation der Einsatzstelle und übten, wie medizinische und technische Rettung ineinandergreifen. Außerdem lernten sie die Besonderheiten von Bahnen und betrieblichen Anlagen kennen – Kenntnisse, die im Liniengebiet der Rheinbahn, in dem die beiden Rettungswachen liegen, besonders relevant sind.

„Unsere Auszubildenden erleben hier unter echten Bedingungen, aber in sicherem Rahmen realitätsnah, was es heißt, auch in komplexen technischen Situationen zu helfen – medizinisch präzise und im Team mit anderen Organisationen. Dies ist ein sehr wichtiger Baustein in ihrer Ausbildung. Wir freuen uns, dass wir die Möglichkeit haben, hier so realitätsnah zu trainieren“, so Karsten Juchems, Leiter der Johanniter-Rettungswachen in Meerbusch.