Dieser Sommer bietet literarische Leckerbissen. „Wir bieten vier Lesungen in Krefeld, zwei von deutschen und zwei von niederländischen Autoren“, kündigt Krefelds Kulturbeauftragte Dr. Katherine Leiska an. Denn die beliebte Reihe „Literarischer Sommer“, an der sich 19 Städte beteiligen, geht in die 26. Auflage.
Los geht es in Krefeld am 10. Juli mit einem aktuell politischen Roman. Christoph Peters, der schon zweimal den Niederrheinischen Literaturpreis gewonnen hat, springt mit seinem Buch „Innerstädtischer Tod“ mitten hinein in die Themen rund um den 9. November 2022: russischer Überfall auf die Ukraine, Sanktionen und Rechtspopulismus. Dabei nimmt der Roman Maß an einer literaturhistorischen Ikone: einer Trilogie des legendären Nachkriegsautors Wolfgang Koeppen, welcher einst der Gesellschaft der jungen Bundesrepublik den Spiegel vorhielt. „Der Roman spielt an einem Tag“, verweist Dr. Thomas Hoeps auch auf formale Besonderheiten. Der Leiter des Niederrheinischen Literaturhauses urteilt: „Der Roman ist sehr unterhaltsam“. Die Lesung am 10. Juli findet in der Fabrik Heeder statt.
Die nächste Lesung am 17. Juli ist der niederländischen Autorin Sacha Bronwasser und ihrem Roman „Was du nie sehen wirst“ gewidmet. „Ich war hin und weg“, zeigt sich Dr. Hoeps von diesem Buch begeistert. Da es um eine junge Frau geht, die Fotografie studiert, verlegen die Organisatoren die Lesung in die Hochschule Niederrhein, wo Fotodesign studiert wird, und zwar in die Shedhalle am Frankenring.
„Eine skurrile Geschichte“, kündigt Bibliothekarin Kristine Günther aus der Mediothek für die Lesung am 24. Juli an: Ein Paket, das an die falsche Adresse geschickt wird; eine Frau, die eine Beziehung zu ihrem Drucker unterhält. All dies packt die niederländische Schriftstellerin Fien Veldman in ihren Roman „Xerox“. Passend zum Büroambiente des Romans findet die Lesung im Büro Zweiplus an der Königstraße statt.
Katja Lange-Müller ist bereits eine etablierte Autorin. „Sie gewann den Ingeborg-Bachmann-Preis wie auch den Günter-Grass-Preis“, hebt Kristine Günther hervor. Nun legt sie mit „Unser Ole“ einen ebenfalls etwas skurrilen Roman vor, in dem sich das Schicksal dreier Frauen um einen autistischen Jungen dreht. „Die Sprache ist humorvoll, die Figuren sind eher traurig“, beschreibt Günther ihren Leseeindruck. Am 31. Juli können sich die Besucher selbst einen Eindruck in der Mediothek am Theaterplatz verschaffen.
Alle Lesungen beginnen um 20 Uhr. Karten zu 10 Euro (erm. 5 Euro) unter www.literarischer-sommer.eu Die Festivalkarte für alle Lesungen aller Städte kostet 35 Euro zzl. 1 Euro pro Lesung (erm. 20 Euro).
Das gesamte Programm aller Städte liegt an öffentlichen Stellen aus.