Wie die beteiligten Behörden mitteilen, richtet sich die heutige Aktion nach umfangreichen Vorermittlungen gegen eine mutmaßliche Bande, der vorgeworfen wird, bundesweit zahlreiche Arbeitskräfte illegal zu beschäftigen. Neben den Objekten in Krefeld finden strafprozessuale Maßnahmen in weiteren Objekten im gesamten Bundesgebiet verteilt statt. Dabei werden zahlreiche Arbeitnehmer vernommen und umfangreiches Beweismaterial sichergestellt sowie Datenträger und Mobiltelefone von Spezialisten für Digitale Forensik gesichert.
Die Ermittlungen richten sich nach Angaben der Behörden bislang gegen zehn Personen im Alter von 27 bis 57 Jahren, darunter acht Männer und zwei Frauen, mit überwiegend bulgarischer sowie türkischer Staatsangehörigkeit. Es bestehe der Verdacht des bandenmäßigen Vorenthaltens und Veruntreuens von Sozialversicherungsbeiträgen, der bandenmäßigen Steuerhinterziehung, des gewerbsmäßigen Betruges zum Nachteil der Sozialkasse im Baugewerbe sowie der Beihilfe zu den vorgenannten Straftaten.
Nach bisherigen Ermittlungen soll ein Teil der Beschuldigten ein Netzwerk von Scheinfirmen betreiben, die mehr als 300 Arbeitnehmer u.a. im Rahmen von fingierten Werkverträgen bundesweit beschäftigen, um die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen und Steuern zu verringern bzw. zu umgehen: „Bisher durchgeführten Ermittlungen deuten auf einen Schaden in Millionenhöhe hin.“ An den Maßnahmen sind neben der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Krefeld Bedienstete des Landesamts zur Bekämpfung der Finanzkriminalität NRW sowie weitere Zollbeamte aus verschiedenen Bereichen des Bundesgebiets beteiligt.
Als „Zufallsfund“ seien außerdem 57.000 unversteuerte Zigaretten sichergestellt worden. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sowie der Finanzkontrolle Schwarzarbeit mit dem Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität NRW dauern an. Die im Rahmen der heutigen Durchsuchungen aufgefundenen Beweismittel werden nach Auskunft der Ermittler nun ausgewertet, um den Tatvorwurf weiter aufzuklären.