Schwerpunkteinsätze dieser Art sind Teil einer umfassenden Strategie, um die Strukturen der Clan-Kriminalität nachhaltig zu schwächen.Insgesamt 119 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unterschiedlichen Behörden waren an diesem Einsatz beteiligt und arbeiteten Hand-in-Hand. Die Bündelung von Ressourcen und sich ergänzenden Kompetenzen sei dabei ein entscheidender Faktor zur erfolgreichen und effizienten Bekämpfung krimineller Aktivitäten in Clan-Strukturen.
Während die Polizei für die Sicherheit und gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft für die Strafverfolgung zuständig ist, konzentriert sich der Zoll auf die Bekämpfung von Rauschgiftschmuggel, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit. Das Bürger- und Ordnungsamt erteilt die Erlaubnisse und überwacht die Einhaltung von Vorschriften, etwa im Gewerberecht oder bei der Nutzung öffentlicher Räume. Für die Kontrollen zur Einhaltung des Arbeitsschutzes wiederum zeichnet die Bezirksregierung Düsseldorf verantwortlich.
Im besonderen Fokus stand diesmal das Sicherheits- und Bewachergewerbe. In dieser Branche wird oft mit unvollständigen Verträgen gearbeitet. Hier galt es, die lizensierten und sich an die vorgeschriebenen Gesetze und Verordnungen haltenden Gewerbetreibende von denen deutlich zu trennen, die sich nicht an erforderliche Vorgaben halten oder versuchen, Steuern und Abgaben zu umgehen. Neben den Gewerbeobjekten wurden auch im Umfeld der Gewerbeüberprüfungen auffällige Personen und verdächtige Fahrzeuge kontrolliert.
Während des Einsatzes wurden insgesamt 75 Personen und circa 50 Räumlichkeiten kontrolliert. Dabei stellten die Einsatzkräfte verschiedene Ordnungswidrigkeiten fest. An diversen Türen fehlten Türschlossblenden oder ein eigener Safe in den Verrichtungszimmern, es gab nichtkonzessionierte Verrichtungszimmer und es wurde ein Platzverweis ausgesprochen.
Insgesamt wurden acht Strafanzeigen gefertigt. Diese waren unter anderem wegen des illegalen Aufenthalts, Widerstands gegen Polizeibeamte und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Es konnten über 3.000 Euro Bargeld sichergestellt werden. Die Staatsanwaltschaft Duisburg ordnete zudem drei Blutentnahmen an.
Bilanz des Einsatzes:
Strafanzeigen: 8 (u.a. Illegaler Aufenthalt, Widerstand, Straftat BmG) Ordnungswidrigkeitenanzeigen: 18 Blutentnahmen: 3 Festnahmen: 5 (Illegaler Aufenthalt) Durchsuchungen: 2 Sicherstellung Bargeld: 3060 Euro Platzverweis: 1
Die Einsatzmaßnahmen endeten gegen 2:45 Uhr. Eine Person wurde leicht verletzt, ein Beamter ebenfalls, blieb aber dienstfähig.
Einsatzleiterin Livia Degner zeigt sich mit dem Schwerpunkteinsatz zur Bekämpfung der Clankriminalität zufrieden: "Auch zukünftig werden wir gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern durch Einsätze dieser Art unsere Entschlossenheit zeigen, gegen organisierte Kriminalität vorzugehen und zu verdeutlichen, dass es in Duisburg keinen sicheren Rückzugsraum für kriminelles Klientel gibt".
Auch die Kreispolizeibehörde Wesel unterstützte die Netzwerkpartner der Ordnungsbehörde des Kreises sowie des Hauptzollamtes Duisburg in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei Kontrollen zur Bekämpfung krimineller Strukturen im Bezug auf die Türsteherszene und illegaler Beschäftigung im Gaststättengewerbe. Innenminister Herbert Reul erschien am Abend in der Diskothek Hinz und Kunz in Dinslaken, um den Schwerpunkteinsatz zu begleiten und sich ein persönliches Bild zu verschaffen. Die Kreispolizeibehörde Wesel kontrollierte ab 20 Uhr bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags rechts- wie linksrheinisch insgesamt vier Diskothekenbetriebe. In einem Diskothekenbetrieb konnte ein Einhandmesser aufgefunden und sichergestellt werden. Des Weiteren fertigten die Beamten eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Schwarzarbeit. Die Kreispolizeibehörde zieht insgesamt eine positive Bilanz aus dem Schwerpunkteinsatz. Dieser Einsatz trug erneut dazu bei, Nadelstiche zu setzen und das Dunkelfeld im Bereich krimineller Strukturen zu erhellen. Auch zukünftig beabsichtigt die Kreispolizeibehörde regelmäßig Schwerpunktkontrollen in ihrem Bereich durchzuführen, um das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu stärken und durch konsequentes Einschreiten zu verdeutlichen, dass auch im Kreis Wesel kein Raum für ein Gewaltmonopol besteht.