Ach, übrigens... Ponzelar-Ampeln stiften Identität

Krefeld · Es sind oft die kurzen, kleinen Augenblicke, scheinbar irrelevante Situationen, die uns ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.

Jörg Zellen

Foto: Marsha Glauch

So geht es mir stets, wenn ich im Osten Berlins über die Straßen schlendere und wie selbstverständlich diese grünen und roten Männchen auf den Ampeln sehe. Wie besonders sie sind, wird einem meist erst bewusst, wenn sie wenige Ecken weiter nicht mehr auftauchen. Berlins Ampelmännchen sind so etwas wie ein Wahrzeichen, vor allem aber rufen sie bei den Passanten Emotionen hervor. Ähnlich ist dies in Köln, wo an manchen Kreuzungen gleichgeschlechtliche Paare auf den Signalanlagen zu sehen sind. Die Liste lässt sich beliebig weiterführen. Fest steht: Ob Mainzelmännchen, Bergmann oder nun endlich der „Meister Ponzelar“ in Krefeld - diese Motivampeln regeln nicht nur den Verkehr, vielmehr machen sie Laune, stiften lokale Identität und sind schlichtweg ein Gewinn für das jeweilige Stadtbild.

Ach, übrigens: Dass auch diese, so überaus schöne und positive Veränderung hier bei uns wieder einmal von so manchem Mitbürger in den Sozialen Netzwerken (glücklicherweise der Minderheit) kaputtgeredet und schlechtgemacht wird (Hinweise auf die sanierungsbedürftigen Straßen dürfen natürlich auch hier nicht fehlen), ruft bei mir Kopfschütteln hervor. Diese 25 000 Euro (für zehn Kreuzungen!) sind gut investiertes Geld. Schließlich hebt der Anblick unseres guten, alten Meister Ponzelar die Stimmung. Und davon können wir bei uns in der Seidenstadt doch wahrlich nicht genug haben, oder?