Unternehmen suchen weiterhin Nachwuchskräfte. Mit dieser Botschaft wollen IHK, Kreishandwerkerschaft und Agentur für Arbeit junge Menschen ermutigen, sich auch in den kommenden Wochen aktiv um eine Ausbildung zu bemühen.
Bis Ende Oktober wurden bei der IHK Mittlerer Niederrhein 3.538 neue Ausbildungsverträge registriert. Das ist ein Minus von 6,48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3.783 Verträge).
Dabei ist die Lage unterschiedlich. In Krefeld gibt es ein Minus von 0,52 Prozent, im Kreis Viersen ein Minus von 11,94 Prozent. So wurden in Krefeld 964 (Vorjahr: 969) Verträge abgeschlossen und im Kreis Viersen 612 (Vorjahr: 695).
Zu den beliebtesten Ausbildungsberufen gehörten Kaufleute für Büromanagement, Chemikant/-in, Verkäufer/-in und Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement.
Durch die Rückkehr zu „G9“ wird es im Jahr 2026 in Nordrhein-Westfalen keinen Abiturjahrgang geben, was zu einem Mangel an Abiturienten führen wird. Lediglich Abiturienten von Gesamtschulen und Berufskollegs werden zur Verfügung stehen, was den Wettbewerb um Nachwuchskräfte für die Unternehmen verschärfen wird.
„Insbesondere für Unternehmen, die etwa Ausbildungen zum Fachinformatiker, Bank- oder Industriekaufleute bevorzugt für Abiturienten von Gymnasien anbieten, bedeutet dies ein Bewerbermangel, auf den sie sich einstellen müssen“, so Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. „Das kann aber auch eine Chance für Jugendliche mit einem niedrigeren Schulabschluss sein, die nächstes Jahr eher eingestellt werden.“
Hasan Klauser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld, sagt: „Der Ausbildungsmarkt zeigt sich weiterhin als Bewerbermarkt, das heißt, das Ausbildungsplatzangebot ist, wie im Vorjahr, höher als die Zahl der suchenden Jugendlichen“. Die Arbeitgeber suchen Fachkräfte – der beste Weg dahin ist die Ausbildung im eigenen Betrieb.