„Wilder Müll“ - also achtlos weggeworfener Müll - belastet die Umwelt sehr. Ein Problem, dem sich das Schiefbahner Ehepaar Elita und Benno Grafke schon seit vielen Jahren widmet. Sie haben viele Projekte angestoßen, um immer wieder auf das Problem aufmerksam zu machen „... und wir sind nicht Müde, dies auch in Zukunft zu tun“, gibt sich Elita Grafke kämpferisch. Dabei scheint ihr Kampf manchmal ein Kampf gegen Windmühlen. Trotzdem: Aufgeben ist für die beiden keine Option. Und das hat einen einfachen Grund!
„Jedes Jahr müssen wir in Deutschland inzwischen geschätzt etwa 1,4 Milliarden Euro aufwenden, nur um diesen Müll wegräumen zu lassen“, sagt sie und fragt: „Was könnte man Sinnvolles mit diesem Geld anfangen?“
Ungeachtet der finanziellen Belastung gehe es vor allem auch um den Schaden an Flora und Fauna. „Die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Gewässer und Böden und auch auf uns Menschen sind katastrophal“, weiß Elita Grafke.
Darum will das Ehepaar vor allem das Bewusstsein bei den kleinsten Bürgern schärfen - bei den Kindern. „Neben einer umfangreichen informativen Internetseite, einem Leporello haben wir vier Kita-Koffer erstellt, den wir den Kitas kostenlos zur Verfügung stellen“, erklärt sie weiter. Der Kita-Koffer widmet sich ganz dem Thema Umweltschutz und wilder Müll. Auf spielerische Art lernen Kinder, wie gefährlich ‚wilder Müll‘ ist und was man dagegen machen kann. Gepackt mit einem schönen Kinderbuch, einem Handpuppen-Erzähltheater, Tier-Stickern, ‚Danke, dass du uns Tieren hilfst’-Lesezeichen, Ausmalblättern, Ansteckern, Suchbildern, Urkunden und vielem mehr bietet der Koffer der Kita-Leitung unzählige Möglichkeiten, das Thema ‚wilder Müll‘ mit den Kindern zum Thema zu machen und das Bewusstsein schon bei den Kindern zu schärfen.
Dass dies funktioniert und gut ankommt, konnte das Ehepaar Grafke im letzten Jahr mit der Kita Bauhaus demonstrieren. „Wir konnten Leonie Hadrys, Leiterin der Kita Bauhaus, von dem Projekt überzeugen. Sie und ihr Team entschieden sofort, sich für unser Projekt einzusetzen. Auch den Elternbeirat konnte sie für unser Anliegen gewinnen“, erzählt Elita Grafke weiter. Die Erzieher nutzten regelmäßig alle Möglichkeiten, die ihnen der Inhalt des Kita Koffers bietet. Das Ergebnis ihrer Arbeit kann sich sehen lassen. „Die Kinder setzen sich inzwischen begeistert für eine saubere Umwelt ein“, freut sich die Umweltaktivistin. Final gipfelte die Aktion dann in einer Plogging-Demo und Wanderung, bei der alle Beteiligten nicht nur während der Demo Müll sammelten, sondern sich auch lautstark zum Thema ‚wilder Müll‘ äußerten.
Jedoch gab und gibt es immer wieder Rückschläge. Trotz der Erfolge ist die Begeisterung vor allem bei den Kitas noch gebremst. „Es liegt nicht am Thema oder am Willen“, bekräftigt Elita Grafke. „Im Gegenteil, leider müssen wir immer hören, dass es in den Kitas an Personal mangelt, um das Thema ‚wilder Müll‘ in seiner gesamten Breite mit den Kindern zu thematisieren“, sagt sie. „Doch was hilft das beste Projekt, wenn es nicht Menschen gibt, die sie mit Leben füllen“, fragt sich Elita Grafke. Die Aktion mit der Kita Bauhaus war nur ein erster Schritt in die richtige Richtung.
„Dieser Weg, den wir gemeinsam unter anderem mit den Kitas gehen wollen, ist nachhaltig. Und das Schöne daran ist, wir kommen ohne Verbote, ohne Schimpfen aus.“ Jetzt wünscht sich das Schiefbahner Ehepaar, dass sich noch weitere Kitas an der Aktion beteiligen. „Es geht immerhin um unsere Umwelt“, zeigt sich Elita Grafke hoffnungsvoll.
Kitas, die dieses Thema in ihre Arbeit mit den Kindern in dieser wichtigen Prägephase aufnehmen möchten, bekommen kostenlos ein Exemplar des Kinderbuches „Wilder Müll“ und können sich den Kita-Koffer ausleihen, um das Thema mit den Kindern zu erarbeiten.
Info gibt es bei Elita und Benno Grafke unter 0176 34128447 oder 02154 7752