Die gesamte Waldnieler Schullandschaft, einschließlich der Turnhallen, wird – auch dank der Erweiterung der Biogasanlage in Eicken – mit Fernwärme von zwei Biogasanlagen versorgt. Durch die Nutzung der regenerativen Energiequelle werden im Vergleich zu einer Erdgasheizungsanlage rund 1500 Tonnen pro Jahr an CO2-Emissionen eingespart.
Realisiert wurde der Anschluss durch die Firma Loick Bioenergie, welche seit 2020 in SchwalmtalKrinsend und seit 2022 in Schwalmtal-Eicken jeweils eine Biogasanlage betreibt und rund 1 Millionen Euro für die Investitionsmaßnahme aufgewendet hat.
Ursprünglich wurde das bestehende Wärmenetz in Schwalmtal nur von der Biogasanlage in Krinsend aus beliefert. Allerdings musste bei Anlagestörungen oder an sehr kalten Wintertagen sehr viel fossiles Erdgas zugeheizt werden. In der Energiekrise Mitte 2022 drohte durch die stark angestiegenen Erdgaspreise eine Kostenexplosion bei den Wärmekunden und allen voran der Gemeinde Schwalmtal. In dieser Krisensituation haben sich die Loick Bioenergie mit der Gemeinde und den Schwalmtalwerken zusammengesetzt, um eine schnelle und dauerhafte Lösung für solche externen Preissteigerungen zu finden und künftig unabhängiger von fossilen Treibstoffen zu werden.
Im Rahmen des Lückenschlusses im Wärmenetz verlegte die Firma Loick Bioenergie eine zweite Wärmeleitung von der Biogasanlage Eicken zur Gemeinschaftsgrundschule Waldniel und verknüpfte diese mit der dort bestehenden Wärmeleitung. Durch den Ausbau und durch die Optimierung der Steuerung kann die Wärme nun bedarfsgerecht in beide Richtungen geliefert werden. Dadurch steht ein größeres Wärmepotenzial zur Verfügung. Künftig speisen beide Biogasanlagen mehr als fünf Millionen Kilowattstunden Wärme ins Schwalmtaler Wärmenetz ein, was einen Heizwert von rund 500.000 Liter Heizöl entspricht –außerdem können perspektivisch noch weitere Wärmekunden aufgenommen werden. „Dass zwei Biogasanlagen in ein Wärmenetz einspeisen, ist wirklich eine Besonderheit“, betont Geschäftsführer Hubert Loick. „Die Gemeinde Schwalmtal hat damit einen soliden Grundstock an umweltfreundlicher Wärme und nutzt die örtlich vorhandenen Potenziale optimal aus.“ Und auch Bürgermeister Andreas Gisbertz zeigt sich begeistert: „Es ist großartig, dass gemeinsam mit der Firma Loick Bioenergie und den Schwalmtalwerken diese Erweiterung realisiert wurde und unsere Waldnieler Schulen nun nahezu vollständig mit regenerativer Energie versorgt werden können.“
Die weitere Entwicklung der Wärmenutzung soll im Rahmen der Erstellung der kommunalen Wärmeplanung erfolgen. Damit werden auch die Weichen für den wirtschaftlichen Weiterbetrieb beider Biogasanlagen über das bestehende Einspeisegesetz gestellt.