Friedensprojekt Ein „buntes Meer“ Frieden

Breyell · Mit Begeisterung bemalen und bekleben die Kinder der Mosaikschule ihre Schuhkartons. Rund 430 liebevoll und kreativ gestaltete Objekte sind Teil des Friedensprojekts mit dem Titel: „Der Frieden lebt in mir“ an der Gemeinschaftsgrundschule Breyell.

Exemplarisch für die ganze Schule präsentieren die Kinder der Klasse 3d der Gemeinschaftsgrundschule Breyell ihre für das Friedensprojekt bemalten Schuhkartons. Mit dabei Anthoula Kapnidou (Frei Raum Breyell, l.), Martina Becker (Schulsozialarbeit) und Klassenlehrerin Nadine Grundmann (Mitte).

Foto: Claudia Ohmer

Schon länger hatte Anthoula Kapnidou vom Frei Raum in Breyell das Projekt und die Idee mit den Schuhkartons im Kopf. Dann kam Schulsozialarbeiterin Martina Becker von der Gemeinschaftsgrundschule Breyell mit dem Teilstandort Schaag auf sie zu. Das Friedensprojekt mit den rund 470 Schülern konnte Anfang Juni unter dem Titel „Der Frieden lebt in mir“ starten. „Der Bedarf sich für den Frieden und ein friedliches Miteinander einzusetzen, ist größer denn je“, sagt Anthoula Kapnidou. „Wir möchten Kindern die Chance bieten, sich mit dem Thema kreativ auseinanderzusetzen, eigene Ideen und Wünsche hierzu umzusetzen und ihre Arbeiten und Gedanken dazu zu präsentieren“, berichtet die Ideengeberin weiter. Schulsozialarbeiterin Martina Becker ergänzt: „Dabei haben die Kinder viel kreativen Freiraum, können sich gestalterisch frei entfalten, ohne Reglementierung.“

Mit viel Leidenschaft und Begeisterung haben sich die Kinder aller Klassen beteiligt. Jeder habe einen Teil hinzugefügt und alle Teile werden am Ende zu einem großen Ganzen, freut sich Martina Becker. Entstanden ist so ein „buntes Meer“ Frieden. Frieden, so wie es sich jedes einzelne Kind vorstellt. „Und vielleicht können wir dabei von der jungen Generation noch etwas lernen“, sagt Anthoula Kapnidou.

Nicht nur Schuhkartons wurden kreiert, auch Banner und „Give-aways“, kleine Geschenke als „Frieden-to-go“, entworfen. Das alles soll beim Schulfest am Freitag, 29. Juni, den Eltern vorgestellt werden.

„Für die offizielle Präsentation des Projekts, werden wir einen ’Friedensraum’ aufbauen“, erklärt Anthoula Kapnidou vom Frei Raum. Dazu sollen die gestalteten Schuhkartons als Bausteine für ein „buntes Meer“ dienen.

Auch Iris Dickmanns, Schulleiterin der Mosaikschule in Breyell, die auch Schule ohne Rassismus ist, ist begeistert: „Toll, was aus einer einfachen Idee gewachsen ist. Eine schöne Sache für die Schulgemeinschaft“, denn alle Schüler*innen von der ersten bis vierten Klasse seien mit eingebunden. Ebenso waren die Lehrer aktiv mit an Bord und in die Ausgestaltung nach dem Motto „Wo sehe ich meine Klasse künstlerisch“ integriert.

Anthoula Kapnidou (Frei Raum) und Martina Becker inmitten der vielen bunten Schuhkartons für den „Friedensraum“.

Foto: Claudia Ohmer

Natürlich dürfen die Kinder ihre eigenen Ideen mit einbringen, Partizipation ist ausdrücklich gewünscht. Und so sind viele einzigartige Kunstobjekte entstanden, mit Gedanken und Lieblingsfarben. Diese ist eindeutig Grün bei Laura aus der Klasse 3d. „Die Farbe passt zu Natur und Frieden. Und in der Mitte stehe ich im Raum“, stellt sie ihren Schuhkarton stolz vor. Semen aus der Ukraine hat seinen Karton ganz in rot bemalt. In der Mitte ein Flamingo mit bunten Federn. Federn in Regenbogenfarben hat auch Martina in ihrem Schuhkarton verarbeitet. „Das Herz steht für Liebe“, erklärt Jonna ihr Werk, in dem auch Erde, Sonne und Friedenstaube zu sehen sind. „Ich finde es auch wichtig, dass alle Menschen genügend zu Essen haben.“ Für Enissa, Anna, Mila und Anni stehen auch Tiere, Blumen und Natur für Frieden. „Die Gemeinschaft ist wichtig, nicht nur einer allein“, weiß Sura – sie hat zwei Menschen in ihren Schuhkarton gestellt. Für Ian stehen zwei spielende Menschen neben der gemalten Friedenstaube im Vordergrund: „Spielen verbindet und das ist Frieden!“. Auch Max, Lena und alle anderen der Breyeller Grundschule können stolz auf ihre Werke zum Thema Frieden sein, die manchmal mehr hervor bringen als nur Kreativität.

An eine Situation während des Bastelns erinnert sich Schulsozialarbeiterin Martina Becker. „Auf die Frage, ob ein Schüler den Kleber des anderen kurz haben könnte, kam zwei Mal keine Antwort, dann der Hinweis ’Du kannst ihn einfach nehmen, wir sind doch jetzt im Friedensprojekt!’“

Nachhaltig ist das Friedensprojekt, dass durch eine Förderung vom Land NRW unterstützt wird, auch. „Ich kann mir auch eine weitere Präsentation des Friedensraums vorstellen, angedacht ist auch die Installation am Flaggentag der Mayor vor Peace aufzustellen“, sagt Anthoula Kapnidou abschließend.