Die Enttäuschung darüber, dass die Hausherren nicht mehr aus ihrer Feldüberlegenheit in Durchgang zwei gemacht haben.
"Wir sind nicht wie ein Tabellen-18. aufgetreten und haben eine starke zweite Hälfte gespielt. Wir haben den Ball gut rollen lassen und uns viele Chancen rausgespielt. Nur leider belohnen wir uns einfach nicht." Damit hatte es Bröker ganz gut getroffen. Der MSV war, gerade in der zweiten Hälfte, die spielbestimmende Mannschaft. Auch die Gäste hatten ihre Chancen, das optische Übergewicht erspielten sich aber die Hausherren. Aus der stabil stehenden Abwehr um Branimir Bajic kombinierten sich die Zebras vor 22.300 Zuschauer im sehr gut gefüllten Arena-Rund stark durch die dicht gestaffelten Bochumer Reihen. Nur endeten diese schönen Kombinationen in unschöner Regelmäßigkeit am gegnerischen Sechzehner. Aussichtsreichste Chancen hatten Zlatko Janjic mit einem Schlenzer aus halbrechter Position, Rolf Feltscher, der per Kopf knapp verpasste, und der für den enttäuschenden Kevin Scheidhauer eingewechselte Stanislav Iljutcenko, der aus 15 Meter über den Kasten von Gästekeeper Manuel Riemann schoss.
"Es hat nur ganz wenig gefehlt. Was wirklich schade ist, weil wir ein Super-Spiel gemacht haben. Wir hätten die drei Punkte verdient gehabt", befand Rolf Feltscher, der sich auf seiner Außenbahn mal wieder Bestnoten in Sachen Einsatz und Kampfkraft verdiente. Wie sein Kollege Thomas Bröker wollte aber auch Rolf Feltscher nach Abpfiff nicht nur über verpasste Punkte sprechen. "Wir stehen jetzt vor der wichtigen Vorbereitung im Winter. Und nach der Pause kommen wir wieder nach vorne." Ganz ähnlich beurteilte das Thomas Bröker: "Wir müssen jetzt eine richtig gute Vorbereitunfg machen und dann mit richtig Power in die Rückrunde starten."
Denn eines ist ja auch klar, das hat das Bochum-Spiel ein Mal mehr bewiesen: Der MSV hat das Zeug dazu, in dieser Liga zu bestehen. Der starke Auftritt in Leipzig und gegen Freiburg, jetzt das Remis gegen Bochum - die Zebras begegnen auch den starken Teams der Liga auf Augenhöhe. "Gerade zu Hause sind wir richtig stark. Die Gegner kommen jedenfalls nicht gerne hierher", hat Tim Albutat beobachtet und verweist auf die Serie von fünf Spielen ohne Niederlage in der heimischen Arena. Zumal der Zug in Richtung Relegation noch lange nicht abgefahren ist. Nur vier Punkte Abstand sind es auf den aktuellen Tabellen-16. Paderborn. "Der Abstand ist überhaupt nicht groß. Uns wird die komplette Vorbereitung gemeinsam mit den Rückkehrern gut tun. Und dann geben wir richtig Gas", gibt Kevin Wolze die Marschroute vor. Die Zuversicht, den Klassenerhalt noch zu packen, ist groß im Zebra-Lager. Und das darf, das sollte sie auch sein...