Kaum ein Bühnenwerk hat eine solche Erfolgsgeschichte erlebt wie Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Oper "Die Zauberflöte". Entscheidend für den Erfolg war jedoch nicht allein Mozarts Musik, sondern auch der Theatersinn seines Librettisten Emanuel Schikaneder. Ihre "Zauberflöte" handelt im Stil des antiken Liebesromans vom Erkenntnisweg eines jungen Paares, das alle Prüfungen und Gefahren überwindet und schließlich zusammenkommt. Oper im Freihaustheater war ohne zahlreiche Bühneneffekte undenkbar. Insgesamt 14 komplizierte Verwandlungen hatte Schikaneder vorgesehen, die das Publikum dieser "Maschinen- und Zauberoper" verblüfften.
Und kaum eine Operninszenierung ist an der Rheinoper in den letzten Jahren so dermaßen eingeschlagen wie die der "Zauberflöte" durch Barry Kosky und die Künstlergruppe "1927". Sie verblüfft ihr Publikum durch ein virtuoses Spiel mit den eigenen Assoziationen und Sehgewohnheiten. Die Sängerdarsteller interagieren mit einem fantasievollen Animationsfilm, der dem musikalischen Zauber Mozarts folgt und die Märchenwelt, in der sich Tamino, Pamina und Papageno bewegen, lebendig werden lässt. Dabei drehen sie sich auf kleinen Plattformen wie Wetterfigürchen aus der Bühnenwand. Außerdem ersetzen projizierte Zwischentitel die gesprochenen Dialoge, womit man sich vollends in einen Kinosaal der 1920er Jahre versetzt fühlt. Es ist, alles in allem, ein unglaublich rasanter, witziger, einfallsreicher Spaß.
Vorerst vier Aufführungen erlebt die Erfolgsinszenierung in Duisburg noch: am Mittwoch, 23. Dezember, um 18 Uhr, am ersten Weihnachtstag, Samstag, 25. Dezember, um 18.30 Uhr sowie am 2. und am 27. Januar jeweils um 19.30 Uhr. Karten gibt es im Servicebüro im Theater Duisburg, Telefon (0203) 940 77 77.