Vor dem Spiel gegen den Chemnitzer FC: Janjic sieht noch „deutlich Luft nach oben“ „Wer die Ostmannschaften schlägt, steigt auf“

DUISBURG · „Wir müssen Geduld haben“, sagte MSV-Trainer gino Lettieri auf der heutigen Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Chemnitz am Samstag (Anstoß: 14 Uhr).

Gino Lettieri und Zlatko Janjic bei der heutigen Pressekonferenz.

Foto: Foto: tw

In Halle habe man sehen können, „wie eng das alles ist“ in Liga drei, auch viele der übrigen Ergebnisse hätte so niemand erwartet. „Es ist noch deutlich Luft nach oben“, gab denn auch Zlatko Janjic zu, der fürs Chemnitz-Spiel hofft, „dass wir unsere Stärken besser rüberbringen.“

Nach der frühen roten Karte habe sich nicht Halle, sondern im Gegenteil der MSV durcheinander bringen lassen, analysierte Gino Lettieri, in Überzahl hätte man sich „mehr bewegen, schneller bewegen“ müssen, doch das Gegenteil sei der Fall gewesen. Allerdings habe er auch noch nicht viele Mannschaften erlebt, „die uns so Paroli geboten haben wie Halle“. Deshalb bedeute es in der aktuellen Saison praktisch nichts, ob man gegen den Ersten oder den Letzten spiele.

Chemnitz, lange an der Tabellenspitze und dann in der Mitte der Saison abgesackt, steht nach dem 3:1 gegen Fortuna Köln auf Platz elf, acht Punkte hinter den Zebras. „Hinten richtig stabil, vorne immer gut für ein Tor“, erwartet Lettieri einen unbequemen Gegner. Wie immer, wenn es gegen eine Mannschaft aus dem Osten geht: Schon vor einiger Zeit hatte Lettieri gesagt, und das wiederholte er auch jetzt: „Wer die Ostmannschaften schlägt, steigt auf.“

Und beklagt altbekanntes Leid: „Wir sind wieder in unseren Fußstapfen zurück“, nennt er galgenhumorig eine der wenigen Kontinuitäten der bisherigen MSV-Saison: Verletzungspech. Kevin Scheidhauer, vorm Halle-Spiel kurzfristig wegen einer Infektion ausgefallen, werde noch einige Tests durchlaufen müssen. Bei Steffen Bohl werde es „eine Hängepartie bis zuletzt“, auch Tim Albutat habe nach einem Ausrutscher in Halle muskuläre Probleme. Und dann muss auch noch Kevin Wolze ersetzt werden, der sich eine dumme gelb-rote Karte einfing. „Klar möchte man nicht zu viele Veränderungen vornehmen“, so Lettieri. Doch gebe es auf allen Positionen im Team Konkurrenz. De Witt habe „fast schon übermotiviert“ gezeigt, dass er auf jeden Fall für 20 Minuten topfit sei und dass „er brennt“. Martin Dausch „wird uns sicher nach vorne bringen“, sagte Zlatko Janjic über den neuen Sechser, es brauche halt noch etwas Zeit, bis er die Laufwege der Mannschaft ganz kenne.

Und Janjic selbst? „Meine Saisonbestmarke bisher waren 15 Tore, die will ich überbieten.“ Nicht ganz unwahrscheinlich bei bisher elf Toren. Wird es denn auch was mit dem Aufstieg? MSV-Vorstand Ingo Wald hatte ja auf der Mitgliederversammlung verkündet, die Mannschaft könne sich damit „ein Denkmal“ setzen. „Klar wünscht man sich das“, so Janjic, „aber wir können nur beeinflussen, was von Woche zu Woche passiert.“ Immerhin sagte er noch: „Wenn ich meine Leistung voll abrufe, kann ich eigentlich jedes Spiel ein Tor schießen.“ Darauf Lettieri: „Kann ich das schriftlich haben?“ Bitte sehr.

(Niederrhein Verlag GmbH)