Interkulturelles Gespräch im Duisburger Rathaus fand großen Zuspruch „Wir sind Duisburg — 365 Tage im Jahr“

DUISBURG · "Wir wollen und wir werden nicht auf jeden Zug springen, den Pegida oder andere ins Rollen bringen", betonte am Montagabend Oberbürgermeister Sören Link, als er trotz kurzfristiger Einladung über 50 Vertreter von Organisationen und Institutionen begrüßen konnte, die künftig tagtäglich Zeichen für ein friedliches und würdevolles Miteinander setzen wollen.

Über 50 Vertreter von Duisburger Institutionen und Organisationen setzten im Ratssaal ein Zeichen für Humanität und Toleranz und sind künftig bestens koordiniert an 365 Tagen im Jahr mit Veranstaltungen und Aktivitäten präsent.

Foto: Stadt Duisburg

Um dieses Bild einer offenen Stadt gemeinsam darzustellen und zu stärken, riefen der OB und das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage, an diesem Abend repräsentiert vom Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Duisburg, Armin Schneider, und der DGB-Vorsitzenden Angelika Wagner, unter dem Titel "Wir sind Duisburg — 365 Tage im Jahr" zu Veranstaltungen und Aktionen auf, die beispielhaft für die gemeinsame Gestaltung unserer Gesellschaft stehen sollen. Zum Auftakt hatte Oberbürgermeister Sören Link als Schirmherr gemeinsam mit dem Bündnis für Toleranz und Zivilcourage alle Organisationen und Verbände, die sich im sozialen Umfeld engagieren sowie alle Kirchen und religiösen Organisationen zu einem interkulturellen Gespräch in das Rathaus eingeladen.

Oberbürgermeister Sören Link (Mitte), die DGB-Vorsitzende Angelika Wagner und Superintendent Armin Schneider stellten die weiteren Aktionen des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage vor.

Foto: Stadt Duisburg

Die regen und zahlreichen Diskussionsbeiträge machten deutlich, dass Duisburg schon lange vor Pegida und rechtspopulistischen Aktionen eine offene, bunte und tolerante Stadt war, ist und bleibt. Ob es die nun die vielen Sportvereine oder Jugendzentren sind, die vorbildliche Integrationsarbeit leisten, die in ihrer Vielfalt kaum zu übertreffenden kulturellen Angebote oder die vielen individuellen Maßnahmen und Gesprächskreise sind, alle Aktivitäten sind "Duisburger Normalität". Und diese Aktivitäten werden künftig vom Büro des Landtagsabgeordneten Rainer Bischoff "gebündelt" und öffentlich gemacht. "Wir werden alle gemeinsam die Zukunft unserer Stadt gestalten", so Armin Schneider. "Lassen Sie uns heute und in Zukunft daran arbeiten, dass Duisburg eine Stadt des friedlichen Miteinanders vieler Kulturen bleibt", ergänzte der Oberbürgermeister.

Parallel zu der zukunftsorientierten Zusammenkunft im Rathaus trafen sich eine "Handvoll" Pegida-Anhänger am Hauptbahnhof, die durch zugereiste Sympathisanten aus anderen Städten letztendlich auf etwa 150 Teilnehmer kamen, zu ihrer "Montags-Demo". Die Gegendemonstranten zählten auch nicht mehr als 300 Personen, so dass man Eindruck hatte, es waren mehr Polizisten vor Ort als "Kundgebungs-Aktivisten". Die Strategie des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage, nicht auf jeden Zug aufzuspringen, war offensichtlich aufgegangen.