Außergewöhnlicher Musikgottesdienst schlägt „Brücken zum Libanon“ Gemeinden betreten Neuland

RUHRORT · Am Freitag, 6. Februar, wird um 19.30 Uhr in der St.-Maximilian-Kirche die Duisburger Musikerin Anke Johannsen erzählen und Lieder singen. Zu diesem außergewöhnlichen Gottesdienst laden katholische, evangelische und Christengemeinde ein.

Anke Johannsen auf ihrer jüngsten Reise in den Libanon, wo sie Konzerte gab, aber auch ein Flüchtlingslager besuchte.

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„Wir waren uns alle einig: Wir betreten hier gemeinsam Neuland“, berichtet Anke Johannsen vom Vorgespräch mit Vertretern der drei beteiligten Gemeinden. Für den Schulterschluss hätten alle Kompromisse eingehen müssen und, wie Anke sagt, „die eigene Komfortzone verlassen“.

Anke Johannsen wird von ihrer jüngsten Reise in den Libanon im letzten November berichten. Die einstige „Schweiz des Nahen Ostens“ ist politisch instabil – und von dem riesigen Strom von Flüchtlingen aus Syrien völlig überfordert – auf rund vier Millionen Einwohner kommen geschätzt über eine Millionen Flüchtlinge. Zum Vergleich: Wollte Deutschland im Verhältnis so viele Flüchtlinge aufnehmen wie der Libanon, dann wären das mindestens 20 Millionen Menschen. Mit ihrer Konzertreise ist es Anke erneut gelungen, Brücken zu den Menschen zu bauen, hat seit Jahren liebgewonnene Freunde besucht. Und sie ist der Nachhaltigkeit von Spenden nachgegangen. Schon 2013 berichtete sie in einer „Dinnerchurch“ der Christengemeinde in Ruhrort von einer Libanon-Reise und sammelte Spenden für das Hilfswerk AVC – Aktion für verfolgte Christen und Notleidende, das auch im Libanon tätig ist. Wie dort konkrete Hilfe bei der Bewältigung der grundlegenden Lebensnotwendigkeiten geleistet wird, kann Anke jetzt aus eigener Anschauung berichten. Auch die Kollekte des Musikgottesdienstes am Freitagabend soll wieder für Hilfeleistungen an den syrischen Flüchtlingen im Libanon verwendet werden.

Apropos Musikgottesdienst: Auf diesen Begriff haben sich die Veranstalter geeignet, wobei das „letztlich eher eine Umschreibung“ sei, sagt Anke, die selbst keiner der drei Gemeinden angehört. Aber es sei ein Zeichen, dass alle Beteiligten gemeinsam etwas bewegen wollen und dafür Grenzen ab- und Brücken bauen. „Für mich in Zeiten wie diesen ein wunderbares Signal, ein Lichtblick“, sagt Anke.

So erwartet die Besucher am Freitagabend eine Mischung aus Gottesdienst, Konzert und Vortrag. Erzählungen, Fotos, Videos und natürlich Ankes Musik werden Begegnungen mit Menschen lebendig werden lassen.

(Niederrhein Verlag GmbH)