Tolle Chancen – nur ein Tor

Duisburg · Nach dem Spiel am Freitagabend war der MSV nicht mehr Tabellenerster, denn der VfR Aalen hatte mit einem 1:1 gegen die Hanseaten aus Rostock genau einen Punkt mehr. Da gab es also eine klare Vorgabe, die zu meistern war.

Es hätte auch durchaus 4 oder gar 5 zu Null für den MSV ausgehen können. Doch dies blieb ein Traum. Mit einem 1:0 waren die Fans und der Trainer auch zufrieden, denn der Sieg war anvisiert und wurde erreicht.

Foto: Volker Nagraszus

Trotzdem gab es genügend Optimismus in den Fankurven: Blau-Weiße Fahnen wurden mit Elan geschwungen und auch die Mannschaft machte von Anfang klar, dass sie den Sieg wollte, denn nach dem Anstoß für die Duisburger gab es nicht nur eine Ecke sondern nach gut zwei Minuten Spielzeit auch schon eine satte Torchance. Absolut willensstark kämpften die Blau-Weißen bis Fabian Schnellhardt gegen Ende der 7. Minute gefoult wurde. Nach dem Strafstoß, denn Zlatko Janjic knapp am Tor vorbeischoss, liefen die Duisburger auch weiterhin Sturm auf das Bremer Tor.

In der 14. Minute gab es dann für den Bremer Mohamed Aidara die erste gelbe Karte. Beim folgenden Freistoß hatte es für Duisburg nur ein paar Zentimeter bedurft, dass der Ball im Tor gewesen wäre. Dustin Bomheuer verfehlt den Bremer Kasten! Es sollte noch bis zur 23. Minute dauern: Tugrul Erat sorgt für das erlösende 1:0 nachdem die Gäste aus Bremen langsam aufgetaut waren. Nur ein paar Sekunden später hätte es fast schon wieder im Bremer Kasten geklingelt. Doch Stanislav Iljutcenko scheitert am Bremer Schlussmann Michael Zetterer. So reihten sich die Torchancen der Duisburger aneinander: Spielbestimmend war der MSV praktisch die ganze erste Halbzeit, mehr Ballkontakte, mehr Chancen, aber mit der einen Ausnahme keine weiteren Tore. Und dann kurz vor dem Halbzeitpfiff versuchte es Zlatko Janij mal mit einem Direktschuss, der aber auch so endete, wie alle Aktionen vorher: Statt Tor gab es nur Alu!

Die Bremer mussten Druck machen, was sie nach dem Wiederanpfiff auch taten, doch im Grunde kamen sie kaum einmal bis vor den MSV-Strafraum. Die Torchancendichte der ersten Halbzeit war für die Duisburger zwar kleiner, aber immer mal wieder standen sie vor dem Kasten der Bremer, so dass die rund 12.500 Zuschauer mit ihrer Mannschaft zufrieden sein konnten. Die fünfzig Fans aus Bremen hatten dagegen wenig Grund zur Freude, Jubel schon gar nicht. Ab der 77 Minute wollten manche MSV-Fans nach so vielen Torchancen auch endlich mal ein weiteres echtes Tor sehen. Aufregung dann ganz knapp vor Schluss. Nach einem Freistoß für die Bremer hatten die Zebras richtig Massel, denn der Ball kullerte nur knapp am Tor vorbei.

So war alles gut, denn der MSV konnte als glücklicher Sieger vom Platz gehen. Trainer Ilia Gruev brachte es in der abschließenden Pressekonferenz auf den Punkt nachdem er eingeräumt hatte, dass es mehr Tore hätten sein können: "Ob eins oder vier Tore, wenn man siegt, gibt es immer drei Punkte. Ich nehme den Sieg gern!"

(Niederrhein Verlag GmbH)