Denn auch wenn die Solinger kein richtig harter Prüfstein waren, der Trainer hat die Pokalpartie genutzt, um Spielern wie Simon Brandstetter, Martin Dausch, Thomas Blomeyer und Mael Corboz mal wieder 90 Pflichtspielminuten am Stück zu verschaffen. Was der Coach da sah, hat ihn zufrieden gemacht. "Wir sind im Rhythmus geblieben, sind seriös aufgetreten und haben wieder ohne Qualitätsverlust rotiert", fasste Ilia Gruev nun die Erkenntnisse des Pokalspiels zusammen.
Doch viel wichtiger ist das nächste Spiel. Und das steht bereits am morgigen Samstag in der heimischen Arena auf dem Programm. Dann ist die Bundesliga-Reserve von werder Bremen zu Gast. Und vor der haben die Duisburger verständlicherweise einigen Respekt. Denn die Hansestädter kommen mit der Empfehlung von zwei Siegen gegen Paderborn und Osnabrück in den vergangenen beiden Partien nach Duisburg. Und: Man weiß im Vorfeld nie genau, mit wie vielen Spielern aus dem Profikader die Werderaner anreisen. "Die Mannschaft ist absolut unberechenbar. Das macht die Vorbereitung natürlich nicht einfacher für uns. Aber wir können es sowieso nicht beeinflussen, ob sie mit sechs, sieben oder acht Spielern aus der 1. Mannschaft kommen", so Gruev, der aber auch gar nicht zu sehr auf den Gegner schauen will. "Wir wollen weiter zuhause ungeschlagen und unsere Top-Bilanz zuhause aufrecht halten." Zuhause gab es für den MSV in der Liga noch kein Gegentor und zwei Siege. "Und", so Gruev weiter, "wir werden Gas geben. Wir werden wieter agressiv, flexibel und dominant auftreten." Starker Gegner hin oder her. "Auch wenn wir als Tabellenführer jetzt die Gejagten sind. Ich sehe keinen Grund, warum wir unsere Spielweise nicht beibehalten sollten."
Dass die Bundesliga-Reserven in der Regel übers Spielerische kommen und selten auf die in Duisburg oft angewandte Mauer-Taktik setzen, sollte für den MSV kein Nachteil sein. Das sieht auch Nico Klotz so, der sich auf seiner neuen Position hinten rechts seit der Saisonvorbereitung fest ins Team gespielt hat. "Wir sind ja selber spielerisch stark. Von daher kommt uns das vielleicht entgegen, wenn sie es spielerisch lösen wollen." Er selber freut sich, dass er mittlerweile in den Planungen von Ilia Gruev eine so große Rolle spielt, wenn auch auf einer anderen Position als in der Vorsaison: "Ich habe die komplette Vorbereitung mitmachen können und bin richtig fit. Das sieht man ja auch auf dem Platz und der Trainer glaubt an mich." An die neue Position müsse er sich noch gewöhnen, sie bringe aber auch viele Vorteile mit sich. "Ich habe da sicher noch Luft nach oben. Das Gute ist: Ich habe das Spiel jetzt vor mir. Und ich kann ja trotzdem Offensivaktionen bringen." Sein Coach ist, auch wenn er das bei Dienstantritt noch leicht anders sah, voll des Lobes für Klotz: "Er gibt immer Gas, sorgt für Belebung und bringt kontinuierlich seine Leistung. Er genießt eine hohe Wertschätzung bei den Spielern und beim Trainerteam."