Seit Anfang des Jahres läuft das Erdgas-Kraftwerk auf vollen Touren. Die ersten Testläufe starteten bereits im vergangenen Juli. Bis es offiziell soweit war, dass im Vinzenz in Kooperation mit der Fernwärmeversorgung Niederrhein eigener Strom und Wärme produziert wurden, mussten jedoch einige technische Hürden genommen werden. Das fing schon mit der Anlieferung des BHKW an. Denn so einen 5630 Kilogramm-Brocken trägt man nicht einfach zur Haustüre rein. Also wurde ein Durchbruch gemacht, durch den das Kernstück des Kraftwerks an seinen Standort verfrachtet wurde. Besonders groß war zudem die Herausforderung, das BHKW im laufenden Betrieb zu installieren und ans Netz zu nehmen. Denn eines ist ja klar: In einem Krankenhaus kann man nicht einfach mal den Strom für ein paar Stunden abstellen. „Ein bisschen wie eine Operation am offenen Herzen“, schmunzelt Klaus Wiechert. Der Vertriebsleiter bei der Fernwärme Niederrhein war mit seinem Team während der Einbau- und Inbetriebnahmephase stets vor Ort. „Alles ist perfekt und störungsfrei gelaufen. Die Zusammenarbeit mit Andreas Meurers und seinen Leuten lief einwandfrei“, so sein Resümee.
240 KW Strom und 370 KW thermische Energie liefert das hauseigene Kraftwerk. „Damit decken wir rund 38 Prozent unseres Bedarfs“, erklärt Cornelius Degenhardt, Verwaltungsdirektor und Personalleiter im St. Vinzenz-Hospital. Für beide Seiten ginge die Rechnung auf. „Wir haben ein Pachtmodell erarbeitet, an dem alle Beteiligten profitieren“, so Degenhardt, der betont, dass das Krankenhaus auf diese Weise kein zusätzliches Geld für die 410.000 Euro teure Investition in die Hand nehmen musste – und trotzdem noch spart. „Wir gehen davon aus, dass wir jedes Jahr mehrere 10.000 Euro an Kosten sparen.“