Solarstrom statt Kirmesvergnügen

Dinslaken · Vorerst wird es keine Kirmes in der Kohlenmischhalle geben. Dafür wird an gleicher Stelle bald Strom produziert.

Wie kann man die riesige Kohlenmischhalle auf dem ehemaligen Zechengelände in Lohberg nutzen? Zum Beispiel mit Solarzellen auf dem Dach.

Foto: Perdighe


Die Verwaltung hat den Vorschlag, eine Frühjahrskirmes in der leer stehenden Kohlenmischhalle zu etablieren, abgelehnt. Die Idee ist gut angekommen, aber die Kosten, die für eine Nutzung im vor hinein entstehen, sind in Zeiten einer knappen Stadtkasse nicht deckelbar.

Dafür wird das Dach der Halle schon im nächsten Monat von der montanSOLAR GmbH aus dem saarländischen Sulzbach für eine Bestückung mit Solarzellen vorbereitet. Die gemeinsame Projektentwicklungsgesellschaft von RAG Montan Immobilien und des Projektierers und Energiedienstleisters WIRCON Gruppe mit der Marke WIRSOL hat bisher im Saarland auf rund 57 Hektar Fläche neun Photovoltaikanlagen errichtet. Das Unternehmen wird auf der Dachfläche von 11.500 Quadratmetern Solarzellen aufbringen. Die Anlage soll in diesem Jahr in Betrieb gehen, rund 1.500 Megawattstunden Strom erzeugen und so ca. 975 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Mit dieser Energie können mehr als 435 Haushalte jährlich versorgt werden. Die Gestaltung des Dachs der Kohlenmischhalle mit Solartechnik wurde gemeinsam mit dem Kasseler Büro Hegger-Hegger-Schleiff Architekten entwickelt. Dieses Büro ist auch verantwortlich für das Energiekonzept des Kreativ.Quartier Lohberg.

Das gesamte KQL wird gemeinschaftlich von der Stadt Dinslaken, den Stadtwerken und der RAG Montan Immobilien als CO2-neutraler Standort entwickelt. Auch bei der grundsätzlichen Versorgung des neuen Stadtquartiers wird daher ein nachhaltiges Prinzip mit Energie verfolgt. Ein dezentrales Energiekonzept aus Wind, Sonne, Biomasse, Grubengas und Geothermie sichert künftig die Strom- und Wärmeerzeugung für die Neu-Lohberger.