Eine neue Bürgerinitiative hatte seit Herbst 2014 massiv Druck gemacht, um dem Problem der nächtlichen Ruhestörung Herr zu werden. Noch zu Anfang des Jahres war man sich jedoch gar nicht so sicher, dass man Unterstützung durch die Stadt bekommen werde, denn das Büro des Oberbürgermeisters wollte keinen langfristigen Termin zusagen. So lautete das Resümee bei den Bürgern, denn nur dann, wenn der Oberbürgermeister auch in den späten Abendstunden zum Ortstermin komme, könne er auch sehen, was wirklich ablaufe.
Und so machte sich Sören Link auf und erschien an einem Freitag gegen 23 Uhr, um sich mit zahlreichen Anwohner und Mitglieder der Initiative gegen die Raserei auf der B8 und den umliegenden Straßen Hamborns zu treffen. Mit dem Oberbürgermeister zusammen hatten sich Mitglieder der Bezirksvertretung Hamborn, Ratsmitglieder, Baudezernent Carsten Tum, Polizeipräsidentin Dr. Elke Bartels sowie Hans Pflug am Hamborner Rathaus eingefunden.
Auch gut 20 Mitglieder der Initiative froren bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Hatten einige wohl gedacht, dass die Raser angesichts des eisigen Wetters darauf verzichten würden, ihre PS-Schleudern auszufahren, wurde schnell klar, dass die Nacht zum Samstag auch diesmal wieder zum Schaulaufen auf dem "Hamborner-B8-Boulevard" einlud. Und dies war für die Initiative ein Glück, denn allen Beteiligten war schnell klar, dass Motorgeheul, scharfes Abbremsen, quietschen Pneus, fast permanentes Hupen, Lautsprechergedröhn aus den Fahrzeugen und zum Teil wilde Pöbeleien aus den Fahrzeugen heraus, so nicht geduldet werden könnten.
"Der Gedanke ist, zu klären, was wir realistisch machen können, um die Situation für die Anwohner zu verbessern", betonte der OB, der im weiteren Gespräch erste Maßnahmen ankündigte, für die man aber Zeit brauche. Doch die Umsetzung kam, denn verstärkte Kontrollen durch Ordnungsamt und Polizei fanden im Jahresverlauf immer wieder statt. Geschwindigkeits-Messfahrzeuge kamen immer wieder auch im Umfeld der Duisburger Straße zum Einsatz, wobei teilweise auch Zeiten bis 3 Uhr in der Frühe unterwegs waren.
Jetzt zum Jahresende wurde auch die Geschwindigkeitsmessanlage installiert, die zudem ab 2016 mit einer Rotlichtüberwachung kombiniert wird.