Die Caritas betreibt im Auftrag des Landes die Notunterkunft in Moers, hat außerdem die soziale Betreuung in der Kamp-Lintforter Unterkunft des Landes übernommen und ist auch in den kommunalen Unterkünften aktiv.
Den neuen steht ein Kernteam aus erfahrenen Caritas-Mitarbeitern zur Seite, sagt Henric Peeters, Geschäftsführer des Caritasverbandes. Doch auch diese müssen sich immer wieder auf neue Situationen einstellen. Jedes Mal, wenn Flüchtlinge in den Unterkünften ankommen, stehen die Helfer dort vor bis dahin unbekannten Herausforderungen. So wie Gabie Tabke, die seit Ende Oktober die soziale Betreuung der Flüchtlinge in der Kamp-Lintforter Unterkunft leitet. Sie erklärt: „Mal kommen Familien mit kleinen Kindern, dann nur erwachsene Männer. Manche Flüchtlinge stammen aus Syrien, andere aus Afrika. Unsere Klientel setzt sich sehr unterschiedlich zusammen.“
Zahlreiche Helfer gehören zu ihrem Team, vom Dolmetscher bis zum Küchenhelfer, dazu kommen zahlreiche Ehrenamtler. Sie zu betreuen und anzuleiten gehört ebenfalls zu den Aufgaben der hauptamtlichen Caritas-Mitarbeiter, ebenso wie die Koordination der ehrenamtlichen. So können für die Flüchtlinge Deutschkurse und sportliche Aktivitäten angeboten werden, auch um die Kinder wird sich gekümmert.
„Das sind für uns noch eher unübliche Aufgaben“, betont Peeters, „es ist etwas anderes, ob man ein Seniorenheim in Ruhe aufbauen und betreiben kann, oder ob man plötzlich eine Notunterkunft betreut. Hier müssen viele Dinge ad hoc entschieden werden. Was hier in drei Wochen passiert, das erleben manche in zehn Jahren nicht.“
So habe er erst lernen müssen, schnell eine große Menge an Betten und Bettdecken einkaufen zu müssen. Sein Verband sei „ohne finanzielle Sicherheit ins kalte Wasser gesprungen“, sagt Peeters, der sich sicher ist: „Das ist eine gesellschaftspolitische Herausforderung, das gehört zu unseren Aufgaben dazu.“
Wichtig sei zudem, dass die Mitarbeiter ihre Erfahrungen aus der Flüchtlingsarbeit nach außen transportieren. So wie Gabie Tabke. Sie ist „vom ersten Tag an mit Spaß dabei“, wie sie mit leuchtenden Augen betont, „das ist eine Erfahrung, die ich so nicht mehr geboten bekommen werde. Die Flüchtlinge kommen als Fremde, aber schon nach wenigen Tagen kennt man sich, es wird gelächelt und die Menschen freuen sich, dass ihnen geholfen wird.“