Alles wieder auf Anfang?

Duisburg · OSC Wölfe-Geschäftsführer Klaus Schuppert hat die Notbremse gezogen und Insolvenz für die Spielbetriebsgesellschaft „Emporica“ angemeldet. Damit sind die Verträge der Spieler frei, die sich nun theoretisch einen neuen Verein suchen können – und genau das mitunter wohl auch tun werden...

Man darf gespannt sein, wen HaDe Schmitz und Thomas Molsner zum Trainingsauftakt im Januar aus dem aktuellen Kader der OSC Wölfe Rheinhausen noch begrüßen dürfen.

Foto: Nagraszus

Das Spiel bei den Bergischen Panthern dürfte der letzte Auftritt von Christian Mergner & Co. im Trikot der OSC Wölfe Rheinhausen gewesen sein. Der Verein löst die wegen fehlender Sponsorengelder zahlungsunfähige Spielbetriebsgesellschaft „Emporica“ auf. In Rheinhausen gebe es keine Struktur mehr, die Handball als Profisport ermögliche, so Schuppert. „Es gibt auch für mich eine Grenze. Ich habe als Geschäftsführer die Pflicht, in so einer Situation Insolvenz anzumelden und muss die Reißleine ziehen.“ Damit sind sämtliche Verträge der Spieler formal juristisch frei. Und auch wenn Klaus Schuppert gestern noch mal betonte, „dass die Saison zu den gleichen Konditionen durchgezogen“ würde und bei „keinem der Spieler auch nur ein Cent offen“ sei – es wird einen personellen Aderlass bei den Wölfen geben. Zumal in Zukunft, wie es bei den Wölfen gute Tradition ist, voll auf die Karte Nachwuchs gesetzt wird. Hoch bezahlte Spielerverträge wird es demnach nicht mehr geben. Das spricht sich in der Handballszene schnell rum. So hat die Konkurrenz, und das nicht nur in der Oberliga, schon längst Witterung aufgenommen und entsprechende Angebote bei den Leistungsträgern platziert. Und so ist es fast sicher, dass Spieler wie, allen voran Christian Mergner, und Joel Huesmann sich anderweitig zu verbesserten Konditionen umschauen werden. „Ich wäre beeindruckt, wenn die Truppe so beisammen bliebe. Da würde sie enormen Charakter zeigen. Ich verstehe aber natürlich auch sehr gut, wenn die Jungs wechseln wollen. Ich bin da keinem böse“, gibt sich Klaus Schuppert wenig Illusionen hin. Die ganz jungen Spieler der 1. Mannschaft haben ihre Zusage für die Saison gegeben. Dazu bleiben auch Siggi Bothe und Niklas Weghaus an Bord. Aufgefüllt wird die Truppe dann wohl durch Akteure aus der 2. Mannschaft. Ein Abstieg droht nicht, da Hiesfeld kurz vor Saisonbeginn zurückgezogen hatte und damit als Absteiger fest steht. Schuppert: „Das ist natürlich alles sehr schade. Wir haben viel Aufbauarbeit geleistet, müssen aber jetzt wieder von vorne anfangen. Wir konzentrieren uns wieder auf junge Spieler.“

(Niederrhein Verlag GmbH)