Turandot, die Titelheldin aus Puccinis Oper, ist eine chinesiche Prinzessin, ebenso schön wie unnahbar: Wer sie zur Frau begehrt, muss drei Rätsel lösen. Wem dies nicht gelingt, der wird geköpft. Unzählige junge Männer scheitern an dieser Aufgabe und werden mit dem Tod bestraft. Doch je grausamer die Prinzessin ihr Spiel mit ihnen treibt, umso stärker erstrahlt ihre Aura. Dann tritt der fremde Prinz Kalaf an ...
Regisseur Huan-Hsiung Li, der mit „Turandot“ in Duisburg zum ersten Mal in Europa inszeniert, kommt aus Taiwan – dem Inselstaat, dem China bis heute die Unabhängigkeit verweigert. Er betrachtet die Oper aus dem Blickwinkel seiner eigenen kulturellen Herkunft und versteht sie als märchenhafte Parabel auf das heutige China: ein Land, das die Wunden seiner Vergangenheit durch den Aufstieg zu einer beherrschenden Weltmacht zu überdecken sucht.
Bildgewaltig und symbolträchtig verspricht die Aufführung zu werden. Unmengen an Kostümen wurden für Solisten, Chorsänger und Kinderchor geschneidert, In der Auseinandersetzung mit Herrschaft, Gewalt und Willkür könnte „Turandot“ das Stück der Stunde werden – zumal in Duisburg, das ja mit China eng verbunden ist. Ganz wörtlich durch die Zugverbindung, durch die erste deutsch-chinesische Städtepartnerschaft mit Wuhan, das Konfuzius-Institut und vieles mehr. Und Duisburg ist heiß auf Turandot: Die Premiere ist längst ausverkauft, für die weiteren bisher im Theater Duisburg angesetzten Vorstellungen (9., 12., 17., 20. und 26. Dezember) sind bereits 90 Prozent der Karten weg.
Am Mittwoch berichtet Stadt-Panorama ausführlich von der Premiere.