Zur Eröffnung heute ließ er sich trotzdem nicht blicken.
Dafür waren sonst alle da. Zoodirektor Achim Winkler begrüßte den Evonik-Vorstandsvorsitzenden Klaus Engel und Oberbürgermeister Sören Link, der die Idee gehabt habe, den Chemiekonzern als Sponsor für die neue , etwa zwei Millionen Euro teure Anlage zu gewinnen; Peter Drecker, dessen Architekturbüro die Anlage geplant und gebaut hat, Sparkassen-Chef und Zoo-Aufsichtsratsvorsitzender Joachim Bonn und der Kölner Zoodirektor und Präsident des Verbandes der Zoologischen Gärten Theo Pagel. Dazu jede Menge Reporter, Fotografen, Kameras.
Die hielten fest, wie Tigerin Dasha durchs 1.570 Quadratmeter große südliche Außengehege streifte. OB Link durfte ihr zur Eröffnung gefrorenes Rindfleisch in den Teich werfen, da kamen die Kameras aus dem Klicken gar nicht mehr raus.
Weitläufig ist die neue Anlage, mit Wasserfall und kleinem Bach, von vielen Stellen aus gut einsehbar für die Besucher, mit Rückzugs- und vielen Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere. Neben dem großen südlichen gibt es noch ein kleineres nördliches Außengehege, knapp 700 Quadratmeter groß.
Dasha, geboren 2013 und seit Mitte Februar zur Eingewöhnung in Duisburg, sei ein "Wirbelwind", nutze ausgiebig die Klettermöglichkeiten und sei an allem Neuen interessiert, informiert ein Schild im neuen, zweistöckigen Sibirienhaus der Tigeranlage. Tatsächlich klettert sie mit der Rindfleischeisbombe gleich mal auf einen Baum, wechselt immer wieder ihren Standort. Nur die Idee, das Fleisch im Wasserbad aufzutauen, kommt ihr leider nicht.
Das wichtigste aber: Dasha war schon rollig. "Es gab schon Deckversuche", erzählt Tierärztin Sandra Langer. Nicht vor den Kameras, El-Roi hat sich wie gesagt nicht blicken lassen. "Der schläft." Aber dass der Duisburger Tiger nicht mit Platzpatronen schießt, war bewiesen, als 2011 Ahimsa zur Welt kam, heute im Münchner Tierpark Hellabrunn zu Hause. "Mit ganz viel Glück haben wir dieses Jahr noch Nachwuchs", so Sandra Langer.
Denn darum geht es ja auch. Der Zoo Duisburg leistet mit der Tigerhaltung einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Art; mittlerweile leben mehr Sibirische Tiger in Zoos als in freier Wildbahn.
So hofften alle Eröffnungsredner, dass es beim Duisburger Tigerpärchen bald klappt mit dem Nachwuchs. Das Umfeld dafür ist jedenfalls geschaffen — und zwar sowohl innerhalb des Kosten- wie des Zeitplans. Jetzt muss sich das frisch gepflanzte Grün noch setzen und ein bisschen breit machen, dann hat der Zoo mit der Tigeranlage ein weiteres Highlight, das die ohnehin laut OB Link besucherstärkste Einrichtung der Stadt hoffentlich noch zugkräftiger macht.