Und das stößt wohl einigen Eltern, deren Kinder Schüler am THG sind, auf. Um genau zu sein, nur einem Vater wie Schulleiter Thomas Nett bestätigte. Mit Beginn des zweiten Halbjahres gibt es nun zwei Intergrationsklassen, in denen 36 Schülerinnen und Schüler von extra dafür zugewiesenen Lehrern unterrichtet werden. Die sogenannte Erstförderung dauert in der Regel zwei Jahre und erst danach wird in einer Klassenkonferenz entschieden, welche weitere Schullaufbahn für jeden einzelnen Schüler in Frage kommt.
Besagter Vater hat sich in mehrseitigen Briefen an den Schulleiter derart fremdenfeindlich ausgelassen und mit falschen Anschuldigungen nur so um sich geworfen, dass Thomas Nett ihn im "Extrablatt" des THG vom 22. März erwähnte. Klar und deutlich, mit aller Freundlichkeit, die er dafür aufbringen konnte, betont er, dass das THG und damit alle Lehrkräfte und Schüler gegenseitige Wertschätzung und Toleranz als Selbstverständnis sehen. Und das "stammtischähnliche Gerüchte, Behauptungen, und Diffamierungen nicht unkommentiert im Raum stehen bleiben dürfen. Wir alle müssen dagegen reden und aus unseren unmittelbaren (anderen) Erfahrung sprechen, sonst frisst sich doch am Ende ein Bild unsere Schule in die Köpfe Unbeteiligter, das dem THG alles andere als gerecht wird (…)."
Die Schülerinnen und Schüler der Dinslakener Flüchtlingsunterkünfte haben nicht das Geringste mit den Unterrichtsausfällen zu tun, denn, wie schon erwähnt, würden zwei Stellen für sie zugewiesen. Die Schüler haben die gleichen Pflichten und Rechte auf dem Schulgelände und werden bei Missachtung und eventuellen Verstößen genauso geahndet wie alle Schüler des THG. Auch zu den Vorwürfen, die "neuen" Schüler würden einen besonderen Beitrag zur Verschmutzung des Schulgeländes betragen, wehrt Nett vehement ab. "Dem ist nachgewiesener Weise nicht so!"
Kurz vor den Osterferien hat die Schülervertretung des Theodor-Heuß-Gymnasiums Dinslaken eine Stellungnahme als Leserbrief an die Presse gesendet. Auch Schulleiter Nett erwähnte lobend die Eigeninitiative seiner Schüler. Nachstehend die gekürzte Version: "Das vergangene Jahr war sehr ereignisreich und unsere Schule, das Theodor-Heuss-Gymnasium, befindet sich in einer aufregenden Zeit. Wir können mit Stolz von uns behaupten, viele internationale Schülerinnen und Schüler aus aller Welt aufgenommen zu haben. (…). Auf diese Weise kann das Engagement in spezifischen Themenbereichen im Schulalltag gefördert werden. Sowohl den Schülern der Förderklasse als auch den Schülern der anderen Klassen wird somit ermöglicht, voneinander zu lernen.
Die daraus entstehenden Freundschaften zeigen, wie gut Integration funktionieren kann. Unserer Meinung nach ist es bemerkenswert, wie groß der Einsatz aller Beteiligten, ob Lehrer, pensioniert oder nicht, Schüler oder Elternteil, ist. (…)Wir empfinden den neuen Zuwachs als eine Bereicherung für die Schule.
"Die Realschule GHZ startet in Kürze ihre Seiteneinsteigerklasse, dann folgt die Sekundarschule, die EBGS und das Gymnasium GHZ, auch in dieser Reihenfolge", so der Schulleiter des THG weiter im "Extrablatt" der Nummer 24.
Wann in Dinslaken an anderen Schulen weitere Seiteneinsteigerklassen folgen, hängt von der Geschwindigkeit der neu ankommenden schulpflichtigen Kinder ab.