Sparkasse geht optimistisch weiter

Duisburg · Vor dem Hintergrund der problematischen Finanzsituation in Europa waren die Worte vom Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim K. Bonn zur Eröffnung der Sparkasse-Duisburg-Pressekonferenz durchaus überraschend: „Mit unserer Bilanz für das Jahr 2015 sind wir sehr zufrieden.“

Der Vorstand der Sparkasse Duisburg zeigte sich angesichts der Bilanz-Pressekonferenz gestern überaus entspannt: Helge Kipping, Vorstandsvorsitzender Dr. Joachim K. Bonn, Uwe Haddenhorst und der stellvertretender Vorsitzender Ulrich Schneidewind präsentierten sich den Fotografen (vl).

Foto: vowie

Auch wenn mit einem Bilanzgewinn von fünf Millionen Euro das Vorjahresergebnis von 6,1 Millionen Euro nicht erreicht werden konnte, bewertet der Vorstandsvorsitzende Dr. Joachim Bonn das abgelaufene Geschäftsjahr positiv: „Mit Blick auf die Gesamtumstände halten wir den Jahresüberschuss in dieser Höhe für zufriedenstellend und haben uns in schwierigen Zeiten gut geschlagen!“ So konnte aufgrund guter Erfolge bei Kosteneinsparungen und wegen der sehr niedrigen Kreditausfälle der Gewinnrückgang in Grenzen gehalten werden. Ein Grund für den Gewinn-Rückgang dürfte die Kunden der Sparkasse dagegen freuen, denn für private Sparer wird es in absehbarer Zeit keine Negativzinssätze auf Einlagen geben.

Offensichtlich honorieren die Kunden diese Geldpolitik der Duisburger Sparkasse, denn die Kundeneinlagen in Höhe von 4.237,3 Millionen Euro sind trotz der niedrigen Zinsen insgesamt leicht gestiegen (2014: 4.197,5 Millionen Euro). Während Spareinlagen nur moderat gewachsen sind, stiegen die kurzfristig verfügbaren Einlagen am stärksten an. Offensichtlich scheuen die Anleger aufgrund des allgemein niedrigen Zinsniveaus eine Zinsbindung. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Ulrich Schneidewind sieht aber langfristige Probleme der Kunden und warnt: „Der fehlende Zins nimmt dem Sparer das Fundament für die Altersvorsorge.“ Dies sei eine der Nebenwirkungen der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank.

Positiv wirkt sich diese Politik dagegen aufs Kreditgeschäft aus: Die Privatkunden haben sich durch die andauernde Niedrigzinsphase zur Kreditaufnahme motivieren lassen. Für den privaten Konsum nahmen die Kunden 12 Millionen Euro mehr auf als im Vorjahr. Somit wurden insgesamt nahezu 83 Millionen Euro als Konsumentenkredite vergeben.

Besonders in der privaten Immobilienfinanzierungen ist seit einigen Jahren eine kontinuierliche Steigerung festzustellen. Mit 214 Millionen Euro wurde in 2015 die hohe Nachfrage aus dem Vorjahr (179 Millionen Euro) nochmals deutlich übertroffen.

Das andauernde niedrige Zinsniveau ist ein Grund für diese hohe Nachfrage, aber die über Jahre andauernde positive Entwicklung in diesem Bereich hat ihre Ursachen auch in der qualitativ hochwertigen und kundenorientierten Beratung sowie in den attraktiven Konditionen, die die Sparkasse Duisburg seit vielen Jahren bietet. „Regelmäßig belegt die Sparkasse Duisburg bei dem bekannten Vergleichsportal Biallo.de beste Plätze“, wird in der Pressemitteilung betont.

Und auch bei der Entwicklung im Kreditgeschäft mit Firmenkunden erhöhte sich der gesamte Kreditbestand auf 3.770,0 Millionen Euro (2014: 3.741,0 Millionen Euro). Das Volumen der Kreditzusagen betrug insgesamt 703,9 Millionen Euro (2014: 611,2 Millionen Euro).

Nachdem man im Mai 2015 das neue Standortkonzept vorgestellt hatte, sind für viele Zweigstellen die Planungen schon im vollen Gang oder sogar schon abgeschlossen. So wurde ein neuer SB-Bereich im EKZ Rheinhausen bereits in Betrieb genommen. Ein neuer SB-Bereich im Rewe-Markt in Hüttenheim ist in Planung und soll bis zum Herbst 2016 fertig gestellt werden. „In der Geschäftsstelle Beeck beginnen wir bereits morgen mit der umfangreichen Modernisierung. Bis im Juli 2016 sind wir hier fertig. Den konkreten Wiedereröffnungstermin können wir zurzeit noch nicht genau nennen“, erläutert Vorstandsmitglied Uwe Haddenhorst.

Für das laufende Jahr wird bei einer stabilen Verfassung der deutschen Wirtschaft mit einer positiven Entwicklung der privaten Konsumausgaben und des Wohnungsbaus gerechnet, sowie im Zuge einer belebten Investitionstätigkeit der Unternehmen ein solides Wachstum des Kreditgeschäfts mit Unternehmen und Privatpersonen erwartet.

(Niederrhein Verlag GmbH)