Sonderlob für Dustin Bomheuer von seinem Coach.
Eigentlich stellt Ilia Gruev immer die Mannschaft über alles. Und eigentlich mag er es auch gar nicht, einzelne Spieler hervor zu heben. Kurz vor Ende der Hinrunde bricht der MSV-Coach beim Rückblick dann aber doch mit der Tradition. "Bomi war ja vor der Saison schon als Fehlkauf abgestempelt und hatte von allen den schwersten Job. Ich freue mich sehr zu sehen, wie er sich entwickelt hat", kürt er seinen Abwehrturm Dustin Bomheuer zum "besten Innenverteidiger der Liga". Lob gibt es auch für Fabian Schnellhardt ("enorme Entwicklung"), Branimir Bajic ("so stark, so souverän"), Keeper Mark Flekken ("überragende Saison") und Youngster Ahmed Engin ("jung, frisch, unbekümmert und auf einem sehr guten Weg").
Wie wichtig Fabian Schnellhardt für das Spiel des MSV ist, weiß man an der Westender Straße nur zu genau. Das haben nicht nur die vergangenen beiden Partien gezeigt. "Schnelli" ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel des MSV, arbeitet stark nach hinten und ist gerade auch dabei, mehr Gefahr im Spiel nach vorne zu entwickeln. Und natürlich würde Sportdirektor Ivo Grlic den am Saisonende auslaufenden Vertrag mit dem Mittelfeldmann lieber heute als morgen verlängern.
Dass das nicht so einfach wird, weiß aber auch der Sportliche Leiter ganz genau. "Klar, wir freuen uns über die Leistungen, die er bringt. Aber uns ist auch klar, dass solche Leistungen Begehrlichkeiten wecken. Wir hoffen, dass wir die Chance haben, den Vertrag mit ihm zu verlängern. Aber es wird extrem schwer, das ist klar." Vorsichtig zuversichtlich ist man beim MSV dagegen, was die finanzielle Zukunft des Clubs angeht. MSV-Präsident Ingo Wald weiß zwar, "dass die nächste Lizenzierung kein Selbstläufer wird." Aber MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt betonte beim Jahresabschlusspressegespräch, dass ein Mehrjahresplan bereits stünde, der Verein strukturell und inhaltlich auf einem guten Weg sei. Aber auch Mohnhaupt verhehlt natürlich nicht, dass ein schneller Aufstieg unabdingbar ist, wenn man den Verein langfristig wieder auf stabile Füße stellen möchte. "In der 3. Liga schreiben wir rote Zahlen, in der 2. Liga würde es für uns ein Stück weit leichter." Und von daher freuen sich die MSV-Verantwortlichen natürlich über die Momentaufnahme: "Mehr als Platz eins geht nicht. Es ist großartig, was wir bisher geschafft haben. Ich bin sehr zufrieden, der Optimismus überwiegt", so Ingo Wald.
Beim letzten Spiel der Hinrunde am Adventssonntag in Zwickau will Ilia Gruev mit seinem Team "die letzte Kerze" anzünden und damit für einen schönen Abschluss einer starken ersten Saisonhälfte sorgen. Gruev hofft auf einen Sieg. "Denn wir wollen auf Platz eins überwintern, es gefällt uns da oben."