MSV nach dem Pokaldrama und vor dem Magdeburg-Spiel: Fokus statt Trauer

Duisburg · Am Tag nach dem unglücklichen Pokal-Aus herrscht an der Westender Straße schon wieder Zuversicht. Wir haben mit Abwehrmann Dustin Bomheuer das Berlin-Spiel noch mal Revue passieren lassen und über die anstehende Aufgabe in der Liga in Magdeburg am Freitagabend gesprochen.

Trauriger Applaus für den unermüdlichen Anhang: Ab heute liegt der Fokus bei den MSV-Profis wieder auf dem Liga-Alltag.

Foto: nagr

Na klar waren sie auch am Montag Vormittag noch traurig, die Spieler des MSV. Und natürlich spielte beim Auslaufen der Startelf von Sonntag bzw. beim lockeren Training der Reservisten noch eine Portion Frust über das unglückliche Ausscheiden mit. Schließlich waren sie ganz nah dran am Einzug in die 2. Pokalrunde. Der hätte dem MSV nicht nur aus finanzieller Sicht gut getan. Aus sportlicher Sicht ist die Lage aber trotzdem klar: Die Zebras können mit breiter Brust aus dem Pokalfight gehen. Denn die Gruev-Elf war nicht nur auf Augenhöhe, sie war über weite Strecken, bevor ihr in der Verlängerung etwas die Puste ausging, die bessere Mannschaft. Oder zumindest die Mannschaft mit den besseren Torchancen. "Leider hat es mit unserer Chancenverwertung wieder etwas gehapert", musste Coach Ilia Gruev feststellen. Das sah auch Dustin Bomheuer so, der erneut eine richtig gute Partie auf den Rasen brachte, auch wenn er und seine Abwehrkollegen beim ersten Gegentor kein glückliches Bild abgaben. "Wir haben alles reingehauen und ein gutes Spiel gemacht. Mit der kämpferischen Leistung können wir absolut zufrieden sein. Wir haben so viel investiert, dass uns dann am Ende ein bisschen die Kraft gefehlt hat. Wir waren aber absolut ebenbürtig mit einem starken Zweitligisten und hatten, gerade in der ersten Halbzeit, richtig gute Chancen. Wenn wir da in Führung gehen, läuft das Spiel ganz anders."

So aber waren es die Gäste, die in Hälfte zwei mit 1:0 in Front gehen. Bei einer langen Flanke von Trimmel von rechts zeigte sich die ansonsten sattelfeste und souveräne MSV-Abwehr um Bomheuer und Enis Hajri ein Mal unsortiert. Damir Kreilach entwischte im Rücken von Bomheuer, legte per Kopf überlegt auf Collin Quaner, der, komplett unbewacht, keine Mühe hatte, den Ball aus kürzester Distanz zur Führung unterzubringen. "Ich habe die Bilder zwar noch nicht gesehen, aber da sahen wir natürlich nicht gut aus. Ich bin gar nicht richtig in den Zweikampf mit Kreilach gekommen", gab sich Dustin Bomheuer selbstkritisch.

Vollkommen kurios aus Bomheuer-Sicht dann auch die spielentscheidende Situation in der 95. Minute. "Schnelli will klären und dann schießt der Ball auf unseren Kasten zu. Ich stand noch auf der Linie, hatte aber keine Chance, da ran zu kommen. Das war schon sehr unglücklich. Das ging alles so schnell."

Den Kopf in den Sand stecken will beim MSV jetzt aber natürlich keiner. "Klar sind wir alle enttäuscht. Aber für uns war das Pokalspiel ein Bonus-Spiel. Wir fokussieren uns auf die Liga, die hat klar Priorität." Und in der der geht es am Freitagabend weiter, wenn der MSV um 18.30 beim 1. FC Magdeburg ran muss. Eine alles andere als einfache Aufgabe, das weiß auch Dustin Bomheuer. "Magdeburg hat eine richtig gute Mannschaft. Dazu kommt die besondere Kulisse und die hitzige Atmosphäre im Stadion. Das wird nicht einfach. Aber wir gehen die Aufgabe mit viel Selbstbewusstsein an."

(Niederrhein Verlag GmbH)