Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn sprang gerne ein für den kurzfristig verhinderten Oberbürgermeister und zeichnete am Mittwoch, 10. Dezember, im Opernfoyer des Stadttheaters die drei Institutionen für ihr herausragendes lokales Engagement aus.
Wer setzt ein Zeichen für ein offenes Duisburg, für ein lebendiges, tolerantes Miteinander? Zum siebten Mal wollte die Stadt Duisburg wissen, wer den Heimat-Preis verdient hat. Aus den Vorschlägen aus der Bürgerschaft wählte eine Jury aus Mitgliedern des Kulturausschusses die Geehrten aus. Honoriert werden nachahmenswerte, generationsübergreifende Projekte, die Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen gestalten - ganz nach dem Motto: „Duisburg – Heimat hat viele Wurzeln“. Die drei Institutionen erhielten jeweils ein Preisgeld von 5.000 Euro.
„Die Preisträgerinnen und Preisträger zeigen mit ihrem Engagement, wie vielfältig und wichtig ihr Einsatz für unsere Gesellschaft ist“, so Bürgermeisterin Edeltraud Klabuhn. „Schon seit Jahren bringen sie sich mit viel Herzblut für Duisburg ein und sind aus unserer Stadtgemeinschaft nicht mehr wegzudenken.“
Das Duisburger Kinder- und Jugendtheater „Kom’ma“ wurde 1976 als „Reibekuchentheater“ gegründet und ist damit eines der ältesten freien Kinder- und Jugendtheater in ganz Deutschland. Von Anfang an habe es sich nicht nur als Bühne verstanden, sondern als Ort der Begegnung, der Teilhabe und der künstlerischen Entfaltung, lobte die Jury
Weit über Duisburg hinaus bekannt, engagiere sich das Kom’ma in beeindruckender Vielfalt: als Initiator des niederländisch-deutschen Festivals „Kaas & Kappes“, als Veranstalter inspirierender Musik- und Literaturformate und als Theater, das sich mutig, kreativ und kritisch mit lokalen sowie politischen Themen auseinandersetzt.
Dabei fördere das Theater nicht nur kulturelle Bildung, es stärke auch Identität und Geschichtsbewusstsein. Es öffnet seine Räume für verschiedene Ensembles, bietet jungen Menschen kreative Heimat und organisiert Fortbildungen für Lehrkräfte, um Kunst und Pädagogik zusammenzubringen.
Das Komma-Theater sei offen für alle, so die Jury: für alle Altersgruppen, für Menschen aus allen Nationen und Lebenswelten. Es trage wesentlich zur Integration und zum kulturellen Miteinander bei und sei damit ein wichtiger sozialer und kultureller Anker im Duisburger Westen.
„Hier werden Geschichten erzählt – Geschichten von Freiheit, von Zusammenarbeit und vom Neuanfang. Geschichten, die verbinden. Geschichten, die Mut machen. Geschichten, die uns als Stadtgemeinschaft bereichern“, so die Jury. „Es ist ein Haus, das zeigt, was Heimat sein kann: offen, kreativ, solidarisch – und voller Geschichten, die uns näher zusammenbringen.“
Das Damwildgehege Rheinhausen ist ein Ort, der wie kaum ein anderer für Zusammenhalt, Verbundenheit und gelebtes Engagement im Duisburger Westen steht: Seit rund 25 Jahren pflegt der ehrenamtlich geführte Förderverein dieses einzigartige, öffentlich zugängliche Stück Heimat. Das Gehege ist ein Ort der Naherholung, der Umweltbildung und des aktiven Bürgersinns – und das vollkommen ohne Eintrittsgelder. Allein durch Spenden, Patenschaften und den unermüdlichen persönlichen Einsatz vieler engagierter Menschen wird diese grüne Oase im Volkspark liebevoll erhalten.
Das Damwildgehege zeige, wie wertvoll ehrenamtliches Engagement für die Lebensqualität der Stadt ist. Es verbinde Generationen, schaffe Naturerlebnisse im Alltag und stärke das Bewusstsein für Verantwortung gegenüber Tieren und Umwelt, so die Jury: „Das Damwildgehege Rheinhausen ist ein lebendiges Stück Heimat – und ein Vorbild für alle.“
Mit „Mercators Nachbarn“ wurde eine Initiative ausgezeichnet, der es gelinge, Stadtgeschichte anschaulich, unterhaltsam und dennoch fundiert zu vermitteln. Entstanden 2012, dem 500. Geburtsjahr des wohl bedeutendsten Bürgers Duisburgs, hat die Gruppe schon zahllose Vorträge, führungen und vor allem szenische Lesungen hervorgebracht und nicht zuletzt eine große sonderausstellung mit dem gleichen Titel: „Mercators Nachbarn“. Von denen, den Zeitgenossen und gedanklichen Nachbarn Gerhard Mercators, waren übrigens nicht wenige ebenfalls auf der linken Rheinseite im heutigen Duisburg zuhaus.