Derbyzeit – es ist angerichtet

Am Sonntag empfängt der MTV Rheinwacht Dinslaken die HSG Wesel zum Handball-Verbandsligaderby. Die Hiesfelder wollen in Mülheim endlich den ersten Sieg der Saison einfahren.

Rheinwacht-Trainer Burkhard Bell schätzt den Derbygegner Wesel ziemlich stark ein.

Foto: Volker Nagraszus

Dinslaken. Zur ungewohnten Anwurfzeit um 18 Uhr geht es am Sonntag in der Douvermannhalle rund. Der MTV Rheinwacht empfängt die HSG Wesel. Und auch wenn HSG-Coach Sven Esser die Favoritenrolle im Vorfeld brav den Dinslakenern zuschustert, wird das ganze mit Sicherheit eine heiße Kiste. Den Gefallen, die HSG, bei der mit Spielmacher Fabian Gorris, Cedric Schnier sowie dem Torwart-Duo Adrian Schnier und Philipp Busjan einige alte Bekannte auflaufen, zu unterschätzen, wird Burkhard Bell den Weselanern nicht tun. „Es wird keine Punkte zu verschenken geben. Beide Mannschaften kennen sich gut. Das wird ein enges, hart umkämpftes, emotionales und kampfbetontes Derby“, ist sich MTV-Coach Burkhard Bell sicher. Seine Mannschaft erledigte die Pflichtaufgabe im Heimspiel gegen die Moerser Adler mit 27:22 am Ende noch recht souverän. „Moers hat sich sehr kampfstark präsentiert. Am Ende hatten wir aber die besseren taktischen Möglichkeiten. Unsere beiden Torhüter und Lars Jankowski waren stark, der Rückraum ist allerdings momentan ein wenig unser Sorgenkind“, so Bell, in dessen Team Florian Körner und Max Reede mit jeweils nur einem Feldtor keinen wirklich guten Tag erwischten.

Wesentlich souveräner erledigte Wesel die Generalprobe vor dem Derby. Die Esser-Sieben fegte, angeführt vom bärenstarken Ex-MTVer Fabian Gorris, den TV Geistenbeck mit 28:19 aus der Halle. Dadurch verbesserte sich die HSG in der Tabelle auf Rang acht. Vom Tabellenstand blenden lassen will sich Burkhard Bell aber nicht. „Wesel hatte ein schweres Auftaktprogramm und steht unter Wert in der Tabelle. Sie haben eine richtig gute Mannschaft mit Fabian Gorris als Dreh- und Angelpunkt und den Hiesfelder Verstärkungen, die ja auch gut eingeschlagen sind. Das wird nicht leicht für uns.“

In Hiesfeld wartet man derweil immer noch auf den ersten Sieg der Saison. Denn auch im Heimspiel gegen die DJK Adler Königshof reichte es für die Mannschaft von Werner Schwarzenberg wieder nicht. Die „Veilchen“ verloren knapp mit 28:30 – und hatten den Favoriten dabei mehrmals am Rande einer Niederlage. Gleich zwei Mal holte der Tabellenletzte einen Fünf-Tore-Rückstand auf. Zum Schluss wurde es dann noch mal ganz knapp, mit dem besseren Ende für die Gäste. „Es ist halt schon ärgerlich. Gerade weil es wieder so knapp war“, ärgerte sich Schwarzenberg, der aber nicht das Schicksal bemühen wollte, sondern die Fehler beim eigenen Team sah. „Die Chance auf den ersten Sieg wäre da gewesen. Aber es war bei uns auch ein Einstellungsproblem. Wir sind manchmal, gerade in der Abwehr, den letzten, nötigen Schritt nicht gegangen.“

Schmerzlich vermisst wurden Robert Jakobs und Trainersohn André Schwarzenberg, der nach einem Arbeitsunfall mit einer Kettensäge, bei dem er Glück im Unglück hatte, wohl noch etwas länger ausfallen wird.

Am kommenden Samstag müssen die Hiesfelder zum Kellerduell zur HSG Mülheim, wo es gegen den Tabellenvorletzten geht.

Ein Auswärtsspiel, von dem Werner Schwarzenberg unbedingt etwas Zählbares mit nach Hause nehmen möchte. „Das ist ein Gegner auf Augenhöhe, da erwarte ich einen Sieg von meiner Mannschaft. Zumal nach dem nicht so guten Auftritt gegen Königshof vor eigenem Publikum eine Trotzreaktion angebracht wäre“, macht der Trainer unmissverständlich klar.

Gespielt wird in der Mülheimer Halle an der von der Tann-Straße. Anwurf des Kellerduells ist um 18.45 Uhr.

(Niederrhein Verlag GmbH)