Der Bienenschwarm in Neudorf gehört zu einem Modell-Sanierungsprojekt des Landes mit dem sechs Wohnanlagen im Ruhrgebiet für die Zukunft fit gemacht werden. Dabei sind die drei Baukörper des Bienenschwarms mit 170 Wohnungen die größte Wohnanlage, die für rund 12 Millionen Euro saniert wird. Leitlinie einer solchen Sanierung sei, dass die bestehenden Mieter auch nach der Sanierung noch ihre Wohnungen behalten könnten, beschrieb Landesbau- und Stadtentwicklungsminister Michael Groschek: "Die beste Sanierung nutzt nichts, wenn Mieter anschließend ausziehen müssten, weil sie ihre Wohnungen nicht mehr bezahlen könnten. Das wäre schlicht Mist!"
Die „Bänder-Struktur“ der Wohnanlage wird in Zukunft sogar noch architektonisch gestärkt, um zu erreichen, dass die Häuser auch weiter interessant aussehen, betonte Diplom Architekt Hans-Ludwig Stell in seinem Vortrag: „Beim Verzicht sähe das wie der schlimmste Plattenbau aus DDR-Zeiten aus.“
Foto: vowieAber genau dies wird in Neudorf nicht passieren, obwohl es auch hier eine moderate Mieterhebung in zwei Phasen geben werde, wie der Vorstandsvorsitzende der Wohnungsgesellschaft Duisburg-Mitte Winfried Tomczak ausführte. Ein Großteil dieser zusätzlichen Investition in die Miete wird aber durch die in Zukunft prognostizierte Energieeinsparung wieder ausgeglichen. Schätzungsweise 78 Prozent weniger Auswand für die Heizung ist das Ziel. Bei derzeit rund 900.000 Kilowattstunden an Heizenergie kommt da mit 700.000 eingesparten Kilowattstunden schon richtig was zusammen. Wichtiger aber ist, dass nicht nur einfach saniert wird: Vielmehr werden die Wohnungen mit großen Balkonen, neuen einbruchssicheren Eingangstüren und wieder nutzbar gemachten Dachterrassen auch deutlich mehr Wohnqualität bieten als bislang. Zudem sorgen in Zukunft große Aufzüge dafür, dass auch mehr als ein Rollator- oder Kinderwagenfahrer zugleich den Aufzug besteigen können. Für das Land soll Neudorf und die anderen fünf Siedlungsprojekte im Ruhrgebiet ein Erfahrungsfeld werden, wie aus dem Modellprojekt auch weitere Siedlungen im Land regulär gefördert werden können.