Nach dem Abgang von einigen Leistungsträgern setzt der ASCD mehr denn je auf Nachwuchs und Zusammenhalt Die Mannschaft ist der Star

DUISBURG · – Es wird eine spannende Hallensaison, da sind sie sich bei den Wasserballern des ASCD alle einig. Wo die Reise in der vorolympischen Spielzeit nach dem grandiosen Finaleinzug in der Vorsaison und dem anschließenden Abgang von vier Leistungsträgern und Trainer-Urgestein Arno Troost genau hingeht, weiß man beim Amateur-Schwimmclub aber noch nicht genau.

Es ist eine Saison des Umbruchs und der großen Herausforderungen. Bange ist deswegen beim ASCD aber keinem. Mit Pol Goma, Petru Ianc, Frederic Schüren und Christian Theis haben gleich vier echte Leistungsträger den ASCD verlassen. Eine wohl noch größere Zäsur bedeutet das Ausscheiden von Trainer-Urgestein Arno Troost, der aus Zeitgründen den Trainerjob in Duisburg an den Nagel gehangen hat. Seinen Job hat sein ehemaliger Co-Trainer Peter Dubinak übernommen. Und der freut sich auf die neue Herausforderung. „Klar“, sagt er, „ist es nicht einfach, wenn so viele Spieler ein Team verlassen. Der Zusammenhalt im Team und der Aufbau von jungen Spielern war auch schon in der letzten Saison unsere Stärke. Und darauf wollen wir aufbauen. Wir haben sicherlich keine Angst vor der Konkurrenz. “

Die Mannschaft ist der Star – mit dem Credo haben es die Duisburger zuletzt bis ins Finale der Deutschen Wasserball-Liga geschafft, wo sie gegen Spandau unterlagen. Und klar, da würden sie am liebsten wieder hin. Deswegen wird bei den Amateuren aber der Kader jetzt nicht blind mit ausländischen Stars aufgefüllt. Was nach dem Wegfall der Ausländer-Regelung nun theoretisch möglich wäre. Und was in Plauen, Berlin und Hannover ja gerade auch genau so betrieben wird. „Aber“, macht der ASCD-Vorsitzende Axel Garnatz klar, „das geht gegen unser Verständnis von Wasserball. Wir wollen unseren Jugendlichen nicht die Plätze wegnehmen und setzten auch weiter auf unseren Nachwuchs.“ Mit Stratos Manolakis, Gabriel Dostlebe und Burkhard Ziegler haben es gleich drei A-Jugendliche in den Kader der ersten Mannschaft geschafft. Weitere Spieler aus der Nachwuchs-Meistermannschaft sollen in Zukunft Verantwortung bei den Senioren übernehmen. Mit einem Durchschnittsalter von unter 22 Jahren startet der ASCD mit dem wohl jüngsten jemals ins Feld geschickten Team. Dazu kommen mit dem 24-jährigen Litauer Jan Bakulo und dem 19-jährigen Center Kristof Hulmann aus Ungarn zwei junge, hungrige Spieler, die aber trotzdem schon reichlich Auslands- und Nationalmannschafts-Erfahrung mitbringen.

Bei der Verpflichtung von beiden Spielern hatte auch die Mannschaft ihre Finger im Spiel, wie Julian Real verriet. „Wir haben sie gescoutet und beim Probetraining direkt für gut befunden“, lacht der ASCSD-Schlüsselspieler. Trainer Peter Dubinak findet es gut, dass die Mannschaft sich einbringt. „Wir brauchen junge, gute Spieler. Und die Mannschaft hat beide empfohlen. Alles gut also.“ Wie stark die aufgerüstete Konkurrenz nun wirklich ist, wird man sehen. Beim ASCD nimmt man es aber gelassen. „Wir sind ein eingeschworenes Team. Und wir machen das Wettrüsten nicht mit. Aber wir werden das durch Teamgeist ausgleichen“, ist sich Torwart Moritz Schenkel sicher.

Für Schenkel und seine fünf Nationalmannschaftskollegen beim ASCD ist die kommende Saison eine ganz besondere. Denn die EM und vor allem Olympia stehen vor der Tür. Und für den großen Traum werden neben den täglichen Trainingseinheiten gerne mal Extraschichten eingelegt. „Der Focus liegt schon stark auf der Nationalmannschaft und Olympia“, gibt Julian Real unumwunden zu. Für seinen Trainer ist das kein Problem, eher im Gegenteil. „Da profitieren wir als Mannschaft doch auch von. Und für mich als Trainer ist es eine große, zusätzliche Verantwortung.“

Von nun an geht es in die ganz heiße Saison-Vorbereitungsphase. Ehe in zwei Wochen die ersten Champions-League-Spiele auf dem Programm stehen, geht es noch zu einem hochkarätig besetztem Sechser-Turnier nach Neapel. Am 10. Oktober treten die Amateure gegen Spandau im Supercup an, ehe dann am 24. Oktober das erste Ligaspiel gegen WaSpo Hannover ansteht. Langeweile wird also garantiert keine aufkommen...

(Niederrhein Verlag GmbH)