Gino Lettieri stimmt die 2. Halbzeit aus dem Bielefeld-Spiel positiv Den Schwung mit nach Karlsruhe nehmen

DUISBURG · Das, was Gino Lettieri da von seiner Mannschaft in der 2. Halbzeit gegen Bielefeld gesehen hat, macht dem MSV-Coach Mut. Mut für die anstehenden schweren Aufgaben. Eine davon steht bereits am kommenden Samstag an.

Foto: Penzel

Dann müssen die Zebras beim Last Minute Nicht-Aufsteiger aus Karlsruhe ran.

Gino Lettieri weiß, dass der KSC "nochmal ein ganz anders Kaliber" als die Arminia ist. Entmutigen lässt er sich davon aber nicht. Denn gerade die defensive Ordnung, die sein Team von der ersten Minute der zweiten Hälfte an im Bielefeld-Spiel gezeigt hat, lässt ihn zuversichtlich auf den Samstag schauen. "Defensiv standen wir später richtig gut und haben kaum Fehler gemacht. Und wir haben Bielefeld richtig stark unter Druck gesetzt. Sonst wäre die gelb-rote Karte ja auch gar nicht zustande gekommen", so der Trainer, dessen taktische und personelle Umstellungen gegen die Arminia gefruchtet haben. Davon jetzt aber auf einen Wechsel der Startelf beim KSC zu schließen, greift zu kurz. Denn erst nachdem Bielefeld sich weit in die eigene Hälfte zurückgezogen hatte, gab es die Räume, die Stanislav Iljutcenko & Co. so gut genutzt haben. "Für diese Situation waren es genau die richtigen Spieler. Ich denke aber nicht, dass der KSC sich am eigenen 16er festschnüren lassen wird", so Lettieri vielsagend. Zumal er Akteure wie Simon Brandstetter, der ohne die Unterstützung seiner Hinterleute zwangsläufig komplett in der Luft hing, auch explizit in Schutz nimmt. Lettieri: "Wir haben auch in der ersten Halbzeit schon ganz gut kombiniert, unsere Spielzüge aber nicht zu Ende gespielt und vor allen Dingen bei Balleroberung nicht vernünftig nachgerückt. Dadurch wurde es für Simon vorne ganz schwer. Der war dadurch chancenlos" Über Zlatko Janjic, der gegen Bielefeld erschreckende Fehler am Fließband produziert hatte, hält der Coach seine Hand. "Wir wissen, dass die Leistung von manchen Spielern nicht gut war. Aber wir arbeiten die Fehler in Ruhe anhand von Bildern auf und führen intensive Gespräche mit den Betroffenen." Personell sieht es den Umständen entsprechend gut aus. Alle Spieler, die gegen Bielefeld dabei waren, trainieren und werden wohl auch am Samstag dabei sein.

Dass die frühen Rückstände der letzten beiden Partien auch mit angeknackstem Selbstbewusstsein zu tun haben, glauben etliche Spieler indes nicht. Rolf Feltscher zum Beispiel. "Das hat nichts mit fehlendem Selbstbewusstsein zu tun. Zumal wir in der 2. Halbzeit ja richtig gut gespielt. Und daran denken wir, da wollen wir weitermachen. Außerdem haben wir gut trainiert und sind gut in die Woche reingekommen. Die Mannschaft ist gut drauf und wir gehen mit Selbstvertrauen in das Spiel beim KSC", demonstriert der Abwehrspieler Stärke.

Einfach machen werden es die Hausherren dem MSV aber mit Sicherheit nicht. Der KSC, vermutlich noch gezeichnet vom traumatischen Relegationsduell gegen den HSV und vom Abgang seines Top-Torschützen Rouwen Hennings, hat den Start mit zwei verlorenen Spielen in der Liga und dem Pokalaus gegen Reutlingen ordentlich in den Sand gesetzt. In Frankfurt gab es jedoch einen 2:1-Sieg für die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski, der im Vergleich zur Pokalpleite gleich sieben neue Spieler in die Startelf beorderte. Sein Gegenüber Gino Lettieri hält große Stücke auf den Karlsruher Coach. "Er ist ein akribischer Arbeiter, der einen Super-Job in Karlsruhe macht und eine starke Mannschaft aufgebaut hat. Der KSC ist ein gutes Beispiel, was passieren kann, wenn man jemanden mal einfach drei, vier Jahre in Ruhe durcharbeiten lässt." Trotz kurzer Vorbereitung und Nicht-Aufstiegs-Schock sieht Lettieri den KSC in Top-Verfassung. "Die haben auch drei, vier Spiele gebraucht, um in Schwung zu kommen. Aber das ist eine Top-Mannschaft, die selbstbewusst auftreten wird."