Dann gibt's Glockenschläge, Böllerschüsse, Schiffsirenenalarm. Und dann geht's rund, vier Tage lang.
Praktisch wolkenloser Himmel, strahlender Sonnenschein, eine leichte Brise — die Wetterbedingungen sind optimal, das Ruhrorter Hafenfest wird möglicherweise das letzte schöne Sommerwochenende in diesem Jahr.
Frühzeitige Anreise, am besten mit Bus und Bahn, ist insbesondere heute empfohlen. Parkplätze sind rar gesät, und von 22 bis circa 0.45 Uhr ist die Friedrich-Ebert-Brücke gesperrt. Von der wird um 23 Uhr das von duisport spendierte Feuerwerk "Ruhrort in Flammen" abgefeuert. Das Musikprogramm startet um 18 mit der Coverband Nextlevel auf der Imperial-Bühne vor der Schifferbörse, auf der Haniel-Bühne auf der Mühlenweide geht's um 18.30 Uhr los mit Policemen's Sting. Um 21 Uhr dann kommt die "neue Helene Fischer": Linda Hesse mit Band. Die Tageszeitung "Die Welt" schreibt über die Schlagerhoffnung: "jung, blond und begabt."
Von heute bis Montag dreht sich auf der Mühlenweide die Hafenkirmes. Viele Fahrgeschäfte speziell für Kinder warten da, außerdem zehn Großfahrgeschäfte.
Die wohl schnellsten Runden dreht die "JukeBox", eine Krake mit drei Gopndeln an jedem Arm. Nicht zu unterschätzen ist die kleine Achterbahn "Mexico City" mit "Wilde-Maus-Faktor". Einmalig in Europa ist "1001 Nacht". Er ist der größte und höchste reisende fliegende Teppich, mit einer Flughöhe von 27 Metern kommt ordentlich Schwung auf — und Kitzel in der Magengrube ... Der absolute Wahnsinn: "Freak": An einem 42 Meter langen Propeller hängen oben und unten sich noch einmal drehende Gondeln. Mal schauen, wer da von oben den Rheinblick genießt ... Unverzichtbar sind natürlich die Kirmes-Klassiker "Breakdance", der Autoscooter, die Geisterbahn "Burg des Grauens" und die Raupe "Musik-Express". Neu ist "Hawaii Swing", praktisch eine Raupe, aber mit beweglichen Gondeln.
Was das Ruhrorter Hafenfest so einmalig macht, ist die Mischung: ein bisschen Kirmes, ein bisschen Stadtfest, viele Buden und jede Menge Kunst und Kultur, Partys bis in die Nacht — und das alles in ebenso attraktiver wie idyllischer Wasserlage am Hafen. Wer sich auf dem Ruhrorter Hafenfest nicht amüsiert, der sollte es dann halt mit Ostwestfalen versuchen.
Am Samstag lockt abends das "Lichtermeer" auf dem Neumarkt in den Stadtteil, am Sonntag der Kunst- und Kulturmarkt, beide Veranstaltungen mit Bühnenprogramm.
Auf der Imperial-Bühne sind am Samstag mit Acoba (= Acoustic Cover Band) um 16 und The Secret um 20.30 Uhr bewährte und hafenfesterprobte Coverbands am Start, dazwischen die Rock'n'Roll Doctors um 18 Uhr haben neben gecoverten auch eigene Songs im Repertoire.
Passend zum gleichnamigen Fahrgeschäft auf der Hafenkirmes gibt's auf der Haniel-Bühne Mühlenweide am Samstag um 18 Uhr die Coverband Jokebox. Um 20 Uhr gehört die Bühne dort Sarah Straub, der deutschen Pop-Hoffnung mit englischen Texten.
Am Sonntag gibt's auf und vor der Haniel-Bühne Frühschoppen mit dem Original Ruhrtal Trio. Um 17 Uhr spielt dort Pietsch, und zwar selbstgemachte, richtig starke Rockmusik mit deutschen Texten. Der Heartchor um 19 Uhr reißt seit Jahren schon seine Zuhörer mit.
Die Haniel-Bühne ist übrigens ziemlich loungeartig geworden, mit Zelten drumherum und fast schon versteckt gelegen. Wenn keine Bands auftreten, legt DJ Vilano auf.
Und auch am Montag gibt es hier richtig viel Programm. Während die Hafenkirmes am Montag Familientag hat — einmal zahlen, zweimal fahren — werden vor der Haniel-Bühne Tische und Stühle aufgestellt, ab 15 Uhr gibt's Kaffee zum Seniorennachmittag. Die Lollypops werden tanzen, die Fliegenden Homberger zeigen Show-Akrobatik, der Hafenchor singt. Die Leitung hat — wer sonst: Mr. Hafenfest Walter Pavenstedt. Und zum krönenden Abschluss um 18 Uhr gibt's die Wiederauferstehung des swingenden Ruhrorts der 60er Jahre: The Sonny Boys um den Sänger und Tante-Olga-Neffen Heinz Robert Martin.