AntiAtom-Bündnis Niederrhein und BUND Duisburg wollen Vorwarnung möglich machen Es fährt ein Zug durch nirgendwo?

DUISBURG · Die Anti-Atom-Initiativen in der gesamten Republik haben in Sachen "Atom-Transporte" schon ganze Arbeit geleistet.

Mit einer großen „schwarzen Kiste“ zeigten Michael Zerkübel, Regina Großefeste, Kerstin Ciesla und weitere Aktivisten, dass sie hier derzeit noch völlig uninformiert sind. Am Samstag will man Mitstreiter gewinnen, um schon bald mehr zu wissen.

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So wissen die unterschiedlichen Aktivisten, dass regelmäßig Uranerzkonzentrat von Namibia oder Kazachstan und Usbekistan über Hamburg oder Bremen nach Narbonne an der französischen Mittelmeerküste per Zug transportiert werden. Die Wege von den Küstenstädten nach Münster sind dabei ebenso geklärt, wie die Route über Köln nach Frankreich. Nur das Ruhrgebiet ist "Terra incognita". "Wir wissen, dass die Züge über Münster fahren, wir wissen aber nicht, wie sie nach Köln kommen", erläutert Kerstin Ciesla vom BUND.

Deshalb planen die Aktivisten am Samstag vor dem Forum Duisburg zwischen 11 und 16 Uhr eine große Aktion, bei der sie hoffen, Menschen zu finden, die im Bereich der Bahnstrecken wohnen. Diese könnten bei der Beobachtung der Bahnstrecken auf entsprechende Behältnisse achten, die für den Transport benutzt werden. In Zukunft will man so auch Behörden und Polizei auf solche Transporte hinweisen. Denn prinzipiell sind zwei Routen möglich: Über Wuppertal, was bedeuten würde, dass keine solchen Züge über Duisburg fahren, oder über Hamm, was wahrscheinlich auch Bahnanlagen in Duisburg betreffen würde. Denn bis zu geschätzten 26 Zügen sind pro Jahr unterwegs, um Uranerzkonzentrat und auch das überaus aggressive Uranhexafluorid, das praktisch jeden Stoff und auch jedes biologische Gewebe angreift, zu transportieren. Kommt das Uranhexafluorid mit Wasser in Berührung wird der Stoff ätzend und tödlich.

(vowie)