Fällt das Wort „Prinzenpaar“, geht ein Strahlen über die Gesichter von Marc und Janine. Nach der offiziellen Bekanntgabe auf dem Hoffest des Mönchengladbacher Karnevals-Verbandes am 20. Juni und der ersten Phase des „Sackenlassens“, steigt bei den beiden die Vorfreude. Neben dem (noch) amtierenden Prinzenpaar Alexander I. und Niersia Kathrin sind auch Marc und Janine gern gesehene Gäste bei den zahlreichen Festivitäten der Karnevalsgesellschaften und -vereine. Für die einen heißt es so langsam Abschied nehmen, für die anderen geht es ums gegenseitige Kennenlernen. Auch mit den beiden Prinzengarden aus Mönchengladbach und Rheydt gab es schon ein erstes „Beschnuppern“; quasi ein „Heimspiel“ für die künftige Niersia Janine, die seit 2023 dem Tanzcorps der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach angehört. Marc ist seit 2017 Mitglied der KG Immer lustig Holt und bekleidet dort seit 2018 das Amt des Präsidenten.
Doch wie bereitet man sich denn nun auf das Amt des Stadtprinzenpaares vor? Wem das Reden und Repräsentieren vor vielen Menschen nicht unbedingt in die Wiege gelegt wurde, der muss ganz klassisch üben, zum Beispiel mit MKV-Hofarzt Ralph Köllges, der mit dem designierten Prinzenpaar ein Rhetoriktraining durchführt. „Wir haben gemeinsam durchgespielt, wie so ein Abend auf der Bühne ablaufen könnte und dabei an unserer Aussprache, Gestik und Körperhaltung gefeilt“, erzählt Janine Thönes. Das Ganze wurde gefilmt, um kleine „Fehler“ anschaulich zu machen, schließlich soll bei den Auftritten möglichst alles glatt laufen.
Neben einer guten Vorbereitung setzen Marc und Janine aber auch auf Spontanität und wollen situationsbedingt mit dem Publikum agieren. „Wir möchten für gute Stimmung sorgen und offen auf die Menschen zugehen. Wir sind ganz einfach Marc und Janine“, betont der designierte Prinz.
Über die große Unterstützung und Hilfsbereitschaft von Familie und Freunden sind die beiden sehr glücklich und dankbar. Viele der Ex-Prinzenpaare stehen mit Rat und Tat zur Seite, und auch Hofmarschall Rolf Gaden mit Ehefrau Dagmar und sein Vorgänger im Amt, Christian Ernst, haben immer ein offenes Ohr, wenn Fragen auftauchen. In der Jöris Brauerei, die Marc gemeinsam mit seinem Vater Hans-Peter führt, gibt es ebenfalls volle Rückendeckung. „Wenn wir auf der Bühne stehen, wissen wir, dass unser Personal den Laden hervorragend stemmen wird. Anders würde es auch gar nicht funktionieren“, betont Marc.
Apropos Bühne. Auch in der neuen Session wird es wieder ein singendes Prinzenpaar geben. Drei Lieder haben sich die beiden ausgesucht, die zusammen mit der Karnevalsband Rabaue in Köln produziert werden. Mit dem künftigen Kinderprinzenpaar Luis und Annick waren Marc und Janine bereits im Tonstudio und haben ein gemeinsames Lied aufgenommen. Welche Songs das sein werden, bleibt natürlich noch eine Überraschung.
Als nächstes stehen jetzt einige offizielle Fototermine im Ornat an. „Das ist wunderschön geworden“, schwärmt Janine. „Unglaublich, was Ines Rehberg (Anm. d.Red.: Stickerei & Maßkonfektion) aus einem Stück Stoff gezaubert hat.“ Mit der weißen Strumpfhose hat sich Marc schon angefreundet – „Größe M sag ich nur“ und grinst. Für das künftige Prinzenpaar eine der schwersten Aufgaben in der Vorbereitungszeit waren Auswahl und Design der Prinzenpaarorden und der Prinzessinnennadeln. „Da haben wir uns zwischendurch auch mal ein bisschen in die Haare bekommen“, gesteht Janine. Aber auch das haben die beiden gemeistert, mehr noch: Jeder einzelne Orden ist individuell gestaltet und wird ein sichtbar anderes Zeichen haben.
Die Zeit bis zum 14. November ist jetzt noch mit einigen Terminen ausgefüllt, und dann ist der große Tag auch schon gekommen. „An diesem Tag darf ich nicht zur Ruhe kommen, sonst werde ich nervös“, gesteht Marc. Wer ihn kennt, mag das kaum glauben, deshalb gibt es zum Schluss noch einen „Tipp“ von MKV-Pressesprecher Ralf Noehles, der 2002/2003 selber Prinz war: „Wenn ihr am Tag der Proklamation in der Prinzenkutsche über die Bismarckstraße fahrt und oben die hell erleuchtete Kaiser-Friedrich-Halle seht, dann ist nur noch Vorfreude da.“