„Der christliche Gedanke von der Bewahrung der Schöpfung und die daraus folgende Sensibilisierung der Menschen für die Natur und die Umwelt, ist Auftrag der Kirche und Gesellschaft“, so Hajo Siemes, der das Projekt damals mit initiierte und lange begleitet hat. Dem Bürgermeister, seit vielen Jahren für Bündnis90/Die Grünen Mitglied im Stadtrat, liegt das Projekt bis heute am Herzen. Umso größer ist seine Freude über den anhaltenden Erfolg des DLG-prämierten Rapsöls.
Kaufen kann man es vor Ort in der Zentrale des Volksvereins in Geistenbeck, dort auch in Kanister-Größe, und in den vier hauseigenen Stadtteil-Shops. Aber auch einige Edeka- und Rewe-Filialen haben das Rapsöl im Sortiment sowie Hof- und Bauernläden in der Region und Eine Welt-Läden.
Dabei war die Herstellung von Speiseöl zunächst gar nicht geplant. Vielmehr sollte das Öl als alternativer Kraftstoff für entsprechend umgerüstete Dieselfahrzeuge dienen. „Die Qualität des Rapsöls ist aber einfach zu hochwertig und damit zu schade für den Tank“, sagt Matthias Merbecks, Geschäftsführer Volksverein.
„Unser Rapsöl ist außerdem eine wertvolle Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung und kann dazu beitragen, die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren zu erhöhen“, erklärt Marion Hoch, Anleiterin im Bereich Hauswirtschaft im Volksverein. Die Ernährungswissenschaftlerin erinnert sich noch gut an die Einrichtung der Rapsmühle vor 20 Jahren in den Räumen einer ehemaligen Feinmechaniker Werkstatt, die zufällig gerade frei wurden und heute zum Gelände des Volksvereins gehören. „Das war wohl Fügung damals“, sagt sie.
Nach wie vor ist die Rapsmühle eine Manufaktur. Der Herstellungsprozess ist immer noch um ein Vielfaches aufwendiger als bei industriell erzeugtem Öl. „Das schmeckt man aber auch“, so Robert Scheeren, der Marion Hoch als Anleiter nachfolgt, wenn diese im Sommer in den wohlverdienten Ruhestand eintritt. Er will das Projekt Rapsmühle weiterführen und erweitern.
Zum Jubiläum hat Grafikdesigner Christian Bauer ein Sonderetikett entworfen. Das Logo zum 20-Jährigen greift noch einmal den regionalen und sozialen Aspekt auf, dem, ganz im Sinne des Volksvereins, stets eine besondere Bedeutung zukommt.