Jahresbilanz des Mönchengladbach Airport MGL: Nur gute Nachrichten

Mönchengladbach · Mit dem aktuellen Kurs – Innovationen fördern, die Stadt, Klima und Gesellschaft voranbringen und smarte Unternehmen gewinnen – knüpft der Mönchengladbacher Flughafen an sein bisheriges Erfolgskonzept an.

Fototermin mit Flugtaximodell in der Halle des Mönchengladbach Airports: Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Felix Heinrichs und die Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus und Andreas Ungar (v.l.).

Foto: RBAV/Ulrike Mooz

Wenn in nicht allzu ferner Zeit zum Beispiel Organe, Defibrillatoren oder Gewebeproben statt mit dem Taxi, staufrei und CO2-neutral per Drohne zum Patienten und ins Labor fliegen, dann war der Mönchengladbach Airport (MGL) nicht unerheblich an der Realisierung solcher innovativen Ideen beteiligt. In Zusammenarbeit mit der FH Aachen, dem Flugplatz Aachen-Merzbrück und dem automobilen Testzentrum Aldenhoven arbeitet MGL schon seit Jahren an der Entwicklung von Drohnen und Betriebskonzepten für Testmöglichkeiten – zum Beispiel auf der Drohnenstrecke Mönchengladbach, Dortmund, Paderborn. „Wir haben einen klaren Auftrag und auch Fördermittel durch das Bundesverkehrsministerium“, so MGL-Geschäftsführer Andreas Ungar. Man warte allerdings noch auf die Freigabe des Bundesamtes für Flugsicherung. Dass das seine Zeit brauche, dafür hat man in Mönchengladbach Verständnis, schließlich bewege man sich auf Neuland: Die Drohnen (mit einer Spannweite von etwa 3 Metern) müssten über städtisches und ländliches Gebiet und Kontrollzonen (zum Beispiel Flughäfen) fliegen und dürften dabei weder abstürzen noch etwa mit einem Rettungshubschrauber kollidieren. „Wir wollen der Ort sein, wo man diese Dinge ausprobiert“, so Geschäftsführer Dr. Ulrich Schückhaus.

Dass der Standort Mönchengladbach Gewicht in Sachen smarte Zukunft hat, ist nicht die einzige gute Nachricht. Mit dem Jahresergebnis 2024 wurde der positive Trend seit der Übernahme der Mehrheitsanteile durch die EWMG 2018 fortgesetzt. Das Betriebsergebnis hat sich auf -0,89 Millionen Euro verbessert (2023: -0,96 Millionen Euro). „Wir sind zwar noch in den roten Zahlen, aber wir erreichen unser strategisches Ziel schneller als gedacht“, sagt Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Der Flughafen und die ansässigen Unternehmen würden inzwischen 801 Menschen beschäftigen, die Zahl der Auszubildenden sei von 47 auf 70 gestiegen.

Zwar sind die Flugbewegungen mit 35 000 um 17 Prozent gesunken, doch das sei kein Grund zur Sorge, so Ungar. Es habe – vor allem aus wettertechnischen Gründen und wegen einer Trainingsumstellung – rund 8 000 Schulungsflugbewegungen weniger gegeben, als zuvor. Der MGL sei zwar wetterunabhängig, Flugschüler seien jedoch nicht so weit, bei jedem Wetter zu starten. Bei den Businessflügen dagegen gebe es einen Zuwachs von 168 Prozent.

Das große Flächenpotenzial für Solarenergie erlaubt schon heute einen klimafreundlichen Airport-Betrieb. Mit der geplanten Erweiterung der Flughafeninfrastruktur ebnet der MGL zudem den Weg für die Luftfahrt von morgen. Durch den geplanten Aufbau von elektrischer und wasserstoffbasierter Infrastruktur werden Flugzeuge künftig mit neuen Wasserstoff-Antrieben, mit Brennstoffzellen oder elektrisch und damit klimaresilient vom MGL aus operieren.

Für das kommende Jahr kündigt sich ein besonderes Event an: Der Flughafen Mönchengladbach wird 70 Jahre alt. Dieses Jubiläum soll im Zuge des nächsten Tages der offenen Tür, der voraussichtlich am 21. Juni 2026 stattfindet, gefeiert werden.