Als eine von derzeit 44 teilnehmenden Einrichtungen in der Region ist sie Teil der Bildungsinitiative „TuWaS! Rheinland – Technik und Naturwissenschaften an Schulen“, die Schülerinnen und Schüler durch praxisnahe Unterrichtseinheiten für MINT-Themen begeistert. Unterstützt wird das Projekt von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein und von Unternehmen aus der Region, die ein gemeinsames Ziel verfolgen: junge Menschen frühzeitig für technische und naturwissenschaftliche Berufsfelder zu gewinnen und so zur Fachkräftesicherung am Niederrhein beizutragen.
Mit dem Modul „Festkörper und Flüssigkeiten“ hat die Grundschule ein innovatives Lernangebot eingeführt. Im Mittelpunkt stehen praktisches Arbeiten, eigenständiges Forschen und entdeckendes Lernen. So sollen Schülerinnen und Schüler spielerisch an naturwissenschaftliche Fragestellungen herangeführt und zugleich für mögliche berufliche Perspektiven im MINT-Bereich sensibilisiert werden.
Für Lehrerin Rebecca Zank und Schulleiterin Sabine Stammen ist das Projekt eine „echte Erleichterung und ein Antrieb, Dinge auszuprobieren“. „Mit solchen Projekten wecken wir Neugier, fördern Talente und geben unseren Schülerinnen und Schülern Raum zum Entdecken. Durch die Unterstützung unserer Partner wird uns ermöglicht, noch mehr moderne Lernformate umzusetzen, die im normalen Schulalltag oft nicht möglich wären“, so die Schulleiterin. Und Rebecca Zank ergänzt: „Praxisorientierter MINT-Unterricht zeigt den Kindern, dass Naturwissenschaften nicht nur theoretisch sind – sondern spannend, kreativ und voller Aha-Momente. Wir möchten die Kinder unserer Schule bestmöglich auf ihre Zukunft vorbereiten – und dazu gehört ein lebendiger, handlungsorientierter Zugang zu MINT-Themen.“
Und auch die Wirtschaft profitiert. „MINT-Bildung ist ein zentraler Baustein für den Wirtschaftsstandort. Deshalb unterstützen wir Initiativen, die Schülerinnen und Schüler praxisnah ans Forschen heranführen“, sagt Martin Alders Geschäftsführer der ALDERS electronic GmbH, die das Kempener Projekt unterstützt. So würden sich manche Jugendliche eher für einen naturwissenschaftlichen Beruf entscheiden. Für Unternehmen lohne es sich in mehrfacher Hinsicht, solche Projekte aktiv zu unterstützen: „Damit leisten wir einen konkreten Beitrag zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, insbesondere in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. Gleichzeitig stärken wir unsere regionale Verankerung, indem wir junge Talente vor Ort fördern und langfristig an den Standort binden. So entstehen nachhaltige Partnerschaften zwischen Bildung und Wirtschaft – zum Vorteil aller Beteiligten.“ IHK-Geschäftsführerin Daniela Perner ergänzt: „Das Engagement von Schulen und Unternehmen zeigt, wie regionale Bildungsinitiativen zur Lösung des Fachkräftemangels beitragen können. MINT-Bildung ist dabei ein zentraler Schlüssel.“
Projektleiterin Cristina Klasen erläutert das Konzept: „TuWaS! steht für forschendes Lernen – Schülerinnen und Schüler experimentieren selbst, dokumentieren ihre Beobachtungen und tauschen sich darüber aus.“ Die Schulen erhalten erprobte Unterrichtseinheiten und Materialien zu naturwissenschaftlich-technischen Themen wie eben „Festkörper und Flüssigkeiten“, „Bewegung und Konstruktion“ oder „Chemische Tests“. Die Lehrkräfte werden im Vorfeld speziell geschult, um die Inhalte optimal in den Unterricht einzubinden. Seit dem Start im Rheinland im Jahr 2008 hat sich das Projekt zu einem Erfolgsmodell entwickelt – aktuell beteiligen sich fünfzig Schulen in der Region, und rund achtzig Unternehmen und Stiftungen unterstützen das Programm.