Erst am Mittwoch gegen 12 Uhr waren die letzten Nachlöscharbeiten erledigt und die Feuerwehr konnte nach einem mehr als 24-stündigen Einsatz wieder abrücken. „Der massive Brand an der Willicher Straße konnte nur durch das schnelle und professionelle Handeln unzähliger Einsatzkräfte unter Kontrolle gebracht werden“, dankte Bürgermeister Kevin Schagen allen Beteiligten: „Dank des äußerst gut koordinierten Einsatzes und der großen Anzahl engagierter Einsatzkräfte unserer Freiwilligen Feuerwehr Tönisvorst sowie der unterstützenden Kräfte aus Willich, dem Kreis Viersen, Grefrath, Kempen und Krefeld konnte Schlimmeres verhindert und Menschenleben geschützt werden. Dafür bin ich sehr dankbar. Die Einsatzkräfte haben unter äußerst schwierigen Bedingungen mit großem Einsatz gehandelt. Dies verdient unseren höchsten Respekt.“
Der Bürgermeister richtete seinen Dank nicht nur an die Feuerwehrleute, sondern auch an Polizei, Rettungsdienste und die vielen freiwilligen Hilfskräfte sowie an die Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Hause, die im Hintergrund unterstützten. „Ob bei der Evakuierung von Anwohnern, der Absicherung der Einsatzstelle oder der Betreuung der Betroffenen – jeder Einzelne hat einen entscheidenden Beitrag geleistet.“ Ein besonderer Dank gelte auch den Nachbarstädten, die ohne Zögern Verstärkung schickten: „Diese überregionale Solidarität ist keine Selbstverständlichkeit. Sie zeigt, dass wir im Ernstfall aufeinander zählen können.“ Derzeit sei die Stadt im Gespräch mit den betroffenen Gewerbetreibenden und Anwohnern – um beispielsweise bei Bedarf Ausweichquartiere zur Verfügung zu stellen.
Gegen kurz nach 8 Uhr waren Feuerwehr und Polizei am Dienstag, 16. Dezember, zu dem Brand an der Willicher Straße in St. Tönis gerufen worden. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand der Dachstuhl einer Gewerbehalle bereits in Vollbrand. Angrenzende Häuser wurden evakuiert, und die Anwohner wurden bis auf Weiteres durch die Stadt Tönisvorst betreut. „Nach aktuellem Stand wurde niemand verletzt“, teilt die Polizei mit, die Ermittlungen zur bislang unbekannten Brandursache aufgenommen hat. Ein Brandsachverständiger werde in die Ermittlungen eingebunden.
Schon kurz nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war klar, dass weitere Löschzüge zur Unterstützung angefordert werden mussten. „Durch den massiven Einsatz von Feuerwehrkräften - unter anderem aus Willich, Viersen, Grefrath, Kempen und Krefeld - konnte ein Übergreifen der Flammen auf einen benachbarten Produktionsbetrieb, ein Wohnhaus sowie einen angrenzenden Schnäppchenmarkt erfolgreich verhindert werden“, teilt die Feuerwehr mit. Die Löscharbeiten seien wegen der Bauweise der betroffenen Halle äußerst schwierig gewesen und zogen sich bis in den Abend, unter anderem wegen der eingebauten Zwischendecken, aber auch, weil das Gebäudedach durch den Brand einsturzgefährdet sei: „Dadurch konnte eine Brandbekämpfung im Inneren aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt werden, sie erfolgte von allen vier Seiten ausschließlich von außen.“ Erst der umfangreiche Einsatz von Löschschaum habe gegen 16 Uhr zu einem sichtbaren Löscherfolg geführt.
Im Verlauf des Einsatzes wurden Messungen des Brandrauches durchgeführt. Diese hätten keine Hinweise auf das Vorhandensein gefährlicher Stoffe ergeben, so die Feuerwehr weiter: „Die zwischenzeitlich erfolgte Warnung der Bevölkerung über die NINA-Warn-App diente ausschließlich vorsorglichen Zwecken.“
Während der gesamten Einsatzdauer blieben die Willicher Straße sowie der angrenzende Wilhelmsplatz durch die Einsatzkräfte der Polizei voll gesperrt. Das führte zu erheblichen Beeinträchtigungen im Verkehr und ÖPNV. Zudem musste an einzelnen Wohnhäusern entlang der Willicher Straße zeitweise die Stromversorgung unterbrochen werden.